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Vase mit Stiefmütterchen

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P O Die hohe, fast zylindrische Vase hat eine leicht eingezogene Schulter und einen kurzen, zylindrischen Hals. Sie besitzt einen umlaufenden Dekor aus drei Stiefmütterchen, deren lila und blaue Blüten teilweise plastisch ausgebildet sind. Die grünen Stängel und Blätter sind gemalt. Die Vase stammt aus dem Privatbesitz der Prinzessin Marie Luise von Baden, einer Enkelin König Christians IX. von Dänemark (1818-1903). Ausgeführt ist die Vase in der monochromen Unterglasur. Die Bemalung der Vase erfolgte in der Unterglasurmalerei. Bei der Unterglasurtechnik wird ein Farbpulver mit Wasser angerührt und auf einen bereits gebrannten Tonscherben aufgetragen. Nach dem Antrocknen überzieht man die Keramik mit einer farblosen Transparentglasur, zum Beispiel mit der Bleiglasur. In einem zweiten Brand, der bei einer erheblich höheren Temperatur als der erste Brand erfolgt (etwa 1380 -1400°C), verschmelzen beide Schichten miteinander. So entsteht eine glänzende Glasur mit einer starken Leuchtkraft. Die Unterglasurfarben sind sehr beständig, weil sie durch die transparente Glasurschicht vor mechanischen und chemischen Angriffen von außen geschützt sind. Der Nachteil des Verfahrens liegt in der nur beschränkten Farbskala der Unterglasurfarben. Das von der Meißener Porzellanmanufaktur in Europa erstmals verwendete "Kobaltblau" blieb lange Zeit die einzige verfügbare Farbe für Unterglasurmalerei. In der Porzellanmanufaktur Rörstrand wurden oft zarte, pastellfarbene und monochrome Farbgebungen verwendet. Die Rörstrand Porzellanmanufaktur wurde 1726 gegründet und zählt somit zu der ältesten und bedeutendsten schwedischen Porzellanfabrik. 1895 wurde Alf Wallander (1862 - 1914) von Rörstrand eingestellt, um für den modernen künstlerischen Anspruch entsprechende Porzellanware zu entwerfen. Wallander war Maler, Graphiker und Modelleur. Nach einem Studium an der Technischen Schule und an der Kunstakademie in Stockholm trat er als künstlerischer Mitarbeiter der Rörstrand Porzellanmanufaktur bei. Zusammen mit Gunnar Wennerberg war Wallander bis um 1910 für den Stil der schwedischen Manufaktur prägend. Mit Wallander beginnt für die Rörstrand Porzellanmanufaktur das erfolgreichste Jahrzehnt, die mit ihren Produkten auf den großen Ausstellungen zu Ende des 19. Jahrhunderts, wie die nordische Industrie-Ausstellung in Stockholm 1897, die Weltausstellung 1900 in Paris und 1904 in St. Louis sowie die Ausstellung für moderne dekorative Kunst in Turin 1902, zu sehen war. Neben den zu damaligen Zeiten geschätzten Produkten mit Motiven aus Fauna und Flora wurden hier auch Gefäße mit Kristallglasur entwickelt.
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