P O https://data.landesmuseum.de/id/171CB2904526A3FD3BCE0384B0F36017

Pulverfässchen mit Kugelbeutel

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P O Das Pulverfässchen ist aus einem Stück gefertigt und besitzt ein querliegendes Holzfässchen mit einem senkrecht stehenden Hals. Die Deckplatte, die Pulverschütte und der Sperrenschlüssel sind aus Eisen. Damit gleicht es einem weiteren Pulverfässchen (Inv. Nr. D 109). Auf dem kurzen Hals befindet sich ein noch zur Hälfte erhaltenes, graviertes Messingblech. An den Längsseiten wird das Blech von einem Blattfries (Akanthus?), an der Schmalseite von einem Flechtband gerahmt. In der Mitte des Bleches ist noch die Spitze eines Akanthusblattes erhalten. Der zwiebelförmige Messinggriff der Maßfeder ist auf einem Eisenschaft aufgelötet. Gerahmt wird er von einem Blatt- und einem Blütenfries. Der herzförmige Durchbruch ist mit einer Perlmuttscheibe gefüllt. Die komplette Wandung zeigt reiche Schnitzereien: Den kurzen Hals zieren eine Fischprotome sowie ein Vogel (Pfau?) mit einer Tulpenblüte. Vom Hals aus verläuft ein breiter, von Schuppenbändern gesäumter, mit einer Blattranke und einem fliegenden Adler ausstaffierter Ornamentstreifen. Die beiden Seiten der Wandung sind mit je einem leicht variierten, symmetrischen und in einer Blüte endenden Blattrankenornament verziert. Der Dekor erscheint vor einem gepunzten Hintergrund. In der Mitte des Ornaments zeigen sich ein vor einem Baum springender Hirsch und zwei spiegelbildlich angeordnete, von einer Tulpe getrennte Fabelwesen. Der Kugelbeutel war ursprünglich aus weißem Leder. Er wurde mit einem dunkelbraunem, an den Rändern gezackten Lederstreifen unterlegt und mit der Pulverschütte vernagelt. Einige Nagelköpfe sind in Form von Wirbelrosetten gestaltet. Der unterlegte Lederstreifen endet in einem Tragegurt. An der Beutelaußenseite befindet sich der Riemchenverschluss, dessen Enden nach dem Halsaustritt durch einen Ring aus Bein fixiert werden. In der Dekoration dieses Pulverfässchens vereinigen sich ornamentale Elemente verschiedener Kulturbereiche. Während die Schnitzereien mit ihren Blattformen (sogenannte "Rumi") und den Fabelwesen an die persische Ornamentkunst erinnern, entsprechen Art und Ausführung des Dekors der Deckplatte dem europäischen Zeitstil. Osmanisches Metallhandwerk findet sich im Griff der Maßfeder. Dieses Stilkonglomerat dürfte auf die verschiedenen beteiligten Handwerker zurückzuführen sein. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 434 f., Kat. 372.
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