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Birnkrug: Frau bei der Arbeit am Spinnrad. Religiöser Trinkspruch.

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P O Der auf der Scheibe gedrehte Birnkrug hat einen konischen Standring. Der teilweise gebrochene und ergänzte Hals erweitert sich Rand hin. Der Ausguss wurde vom Dreher mit den Fingern gekniffen. Der Ohrhenkel ist abgebrochen und ergänzt. Der Dekor ist mit Schwarz gezeichnet und mit den Farben Blau, Gelb, Ocker, Grün, Rotbraun, Manganviolett und Schwarz gemalt. Die Schrift ist in Schwarz aufgetragen. Auf dem Hals und auf der Schulter des Birnkrugs findet sich in Fraktur die Inschrift: „Magdalena Winklerin / in Gundelfingen. / Der Wein ist ein Geschenk von Gott, der unser [Herz-Symbol] erfreut, drum laßt dabey und fröhlich sein / doch trinkt in Dankbarkeit.“ Fünf verschiedenfarbige Rocaillebögen bilden eine oben offene Kartusche, die das Bildfeld definiert. Ein in Ocker und Manganviolett gemalter Dielenboden und eine darüberliegende grüne Bodenleiste markieren einen Innenraum. In dieser Szenerie sitzt eine nach rechts gewandte Frau auf einem Stuhl mit hoher Lehne und arbeitet an einem vor ihr stehenden Spinnrad. Die Frau ist mit einer weißen kurzärmeligen Bluse, einem blau-weiß gestreiften Mieder, einem grünen Brusttuch, einem blauen Rock, einer weißlichen Schürze, weißen Strümpfen und schwarzen Schuhen bekleidet. Beiderseits des Henkels finden sich Blumensträuße mit jeweils einer manganvioletten Rose und weiteren Blüten. Der Birnkrug hat am oberen Rand eine umlaufende schwarze Linie und darunter eine Weinblattborte mit grünen Blättern und blauen Trauben. Durlacher Birnkrüge, die allein einer Frau gewidmet sind, sind selten. Üblicherweise sind die Birnkrüge einem Ehepaar dediziert, wobei Mann und Frau namentlich genannt sind. In der Sammlung des Badischen Landesmuseums findet sich ein weiteres, 1840 entstandenes Exemplar mit der Darstellung einer am Spinnrad arbeitenden Frau (Inv.-Nr. V 3605). Zudem verwahrt das Badische Landesmuseum einen 1835 datierter Durlacher Birnkrug, auf dem alleine ein Näherin dargestellt ist (Inv.-Nr. V 11065). Der in der Inschrift genannte Ort Gundelfingen gehört heute zum Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
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