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Flinte mit osmanischem Lauf

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P O Die Flinte weist einen runden, glatten Damastlauf auf, der im unteren Teil sechseckig gestaltet ist. Der Lauf ist mit oberflächentauschiertem Dekor aus Silber reich verziert. Über der Kammermitte befindet sich eine Blattranke, die - flankiert von einem Dreiblatt-Fries - in einer mit Gold eingelegten, wohl als »Werk von Musaffar« zu lesenden Laufschmiedemarke endet. Zwischen zwei aus sich überschneidenden Ranken gebildeten Ornamenten sitzt darüber ein »Perlstab« mit anschließendem Flechtband und einer Tulpenblüte. Auch um das Silberkorn gibt sich ein Rankenornament zu erkennen. Das glatte, gewölbte Steinschloss trägt die Aufschrift »LICHTENFELS A CARLSRUH« und ist mit einem geschnittenen, geschweiften Akanthusblatt dekoriert. Der Abzug ist aus Eisen. Der Halbschaft aus Nussbaumholz ist mit sparsamen Ranken und Akanthus in Flachschnitt geschmückt. Die Garnitur ist aus gegossenem, ziseliertem und graviertem Silber. Die durchbrochene Schlossgegenplatte zeigt gravierte Akanthusranken mit einem sitzenden antikischen Krieger und einem Hund. Auf dem Abzugbügel mit Fuß sowie auf der Unterseite des Kolbenschuhs dienen Blattranken und Akanthusblätter als Dekor. Auffällig ist die Darstellung eines bekrönten, wohl russischen Doppeladlers. Unter dem Schaft ist die Zahl »27« geschnitzt. Der hölzerne Ladestock weist einen Hornkopf in glatten Silberröhren auf. Zwei eiserne Ösen sind für einen Tragegurt vorgesehen. Die signierten Schlösser stammen wohl von dem am 6.8.1726 zum Hofbüchsenmacher in Karlsruhe ernannten Johann Bernhard Lichtenfels oder dessen gleichnamigem Sohn. Bis in das 19. Jahrhundert stellte diese Familie immer wieder Büchsenmacher, von denen sich eine Reihe von Feuerwaffen in den Sammlungen des Badischen Landesmuseums erhalten haben (vgl. Inv. Nr. G 501). Es entsprach damals der allgemeinen Gepflogenheit in den europäischen Ländern, erbeutete Türkengewehre dem Zeitgeschmack entsprechend neu zu schäften und mit eigenen Schlosstypen auszustatten. Auch diese Flinte gehört zu den Feuerwaffen mit osmanischen Läufen, die nicht als Trophäen im engeren Sinn betrachtet wurden. Man stellte sie nicht aus, um sie zu bewundern und mit ihr den Ruhm vergangener Zeiten und Taten wachzuhalten. Schon früh wurde sie als fürstliche Gebrauchswaffen betrachtet, die umgearbeitet und auch benutzt wurde. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 276 f., Kat. 228; Johann Michael Fritz, Über die Waffensammlung der Markgrafen und Großherzöge von Baden. Inventare und erhaltener Bestand. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, Bd. 12 (1975), S. 98.
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