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Stola mit exotischer Symbolik

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P O Die Stola ist aus sechs Teilen eines Damaststoffes zusammengenäht und mit einem rötlichen gewachsten Leinengewebe aus zwei Stücken gefüttert. Die Ränder werden von einer grün-sandfarbenen, z. T. durch eine gelbe Seidenborte ergänzten Borte gefasst. An den geschweiften und mit Fransen bestückten Enden sowie in der Mitte ist jeweils ein Kreuz aus heller Seidenborte aufgenäht. Der Damast in Form einer Stola diente als Teil eines liturgischen Gewands, das traditionell als Amtsabzeichen von katholischen und ostkirchlichen, teilweise auch von evangelischen Geistlichen verschiedener Denominationen getragen wird. Bei dem komplexen Seidengewebe handelt es sich um einen »Lampas«. Der Damast ist unter dem Begriff »jigarami kinran« bekannt und bezeichnet ein Gewebe, dessen Musterschüsse mit den Grundkettfäden gebunden sind. Die Kette besteht aus feinen Seidenfäden in hellem Blau. Die Musterschüsse hingegen sind aus grüner, rosafarbener und weißer Seide mit vergoldeten Papierlamellen. Das Stoffmuster beherrscht ein Blumenarrangement aus symbolträchtigen Blüten. Darunter Chrysanthemen, die zusammen mit drei weiteren Blüten in zwei Reihen versetzt wiedergegeben werden. In dieser Blütenpracht tummeln sich zwischen die sogenannten »Fünf Gifttiere«. Dazu zählen die Schlange, der Skorpion, der Tausendfüßler, die Kröte und die Eidechse oder der Salamander. Die Blumen verheißen Glück, während den »Fünf Gifttieren« ein Unheil abwehrende Kraft zugesprochen wird. Die »Fünf Gifttiere« versinnbildlichen die üblen Einflüsse, die dem Menschen schaden können. Einmal im Jahr werden sie deshalb ausgetrieben. Etliche Amulette nennen den genauen Tag, an dem die Austreibung stattfinden soll, nämlich am fünften Tag des fünften chinesischen Monats. In der Kunst werden die Gifttiere oft zusammen mit dem Dämonenjäger Zhong Kui (japanisch Shoki) oder einem Tiger dargestellt, der diesem beim Austreiben hilft. Textilien mit dieser symbolbeladenen Bemusterung wurden in China bevorzugt für die Kleidung von Kindern und Frauen verwendet. Über Handelswege gelangten sie auch nach Europa. Vergleichbar mit osmanischen Textilien (vgl. Inv. Nr. 81/78) wurden die kostbaren Textilien hier zu einem Bestandteil christlich-liturgischer Gewänder umfunktioniert und im Nachhinein mit aufgenähten Kreuzen ausgestattet.
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