P O https://data.landesmuseum.de/id/22D7A94B447DD117431AF08F74467FFE

Potpourrivase "Frühling" aus einer Folge der Jahreszeiten

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O blmonto:xCurator
S P O ic:ontology/Concept
S P O dct:type
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O dct:identifier
S P O schema:image
S P O dct:description
P O Die Potpourrivase ist eine Allegorie des Frühlings. Sie besteht aus zwei Teilen, die mit einem Metallstab verbunden sind. Über einem runden Fuß erhebt sich ein Schaft, der in einen eiförmigen Gefäßkörper übergeht. Der enge Hals ist spiralig gedreht und hat eine lappig ausgebogene Öffnung. Alle Teile sind mit Rocaillen sowie plastischen, zum Teil sogar vollplastisch aufgesetzten Ranken und Blüten des Frühlings bedeckt. An der Vorderseite ist ein fast rundes Bildfeld freigelassen. Am Sockel sitzt ein Putto mit Blütenkranz im Haar und einem Blumenkorb auf den Knien. Links oben am Gefäßkörper ist ein in Wolken gebetteter Engelskopf platziert, der aus dem Mund Blumen bläst. Die Rückseite ist mit Rocailleformen zurückhaltend gestaltet. Die Vase ist mit den Farben Purpur, Eisenrot, Grün, Türkis, Gelb, Blau, Braun und Gold bemalt. Die Konzeption der Vase wird Johann Joachim Kändler (1706-1775) zugeschrieben, die Modellierung der Putten Peter Reinicke (1715-1768), der 1743 bis 1768 Kändlers engster Mitarbeiter war. An der Unterseite der Vase findet sich die blaue Schwertermarke. Die Rocaillen sind mit Gold staffiert, die vegetabilen Teile und die Figuren sind farbig gefasst. Das Bildfeld im Stil der Malerei Antoine Watteaus (1684-1721) zeigt eine Parklandschaft mit galanter Szene. Dargestellt sind zwei junge Frauen, von denen die linke ein Rosenbukett im Arm hält und die rechte aus einem Henkelkrug Blumen gießt. Die beiden Frauen werden von einem zwischen ihnen stehenden Mann umarmt. Links hinter den Figuren steht ein Postament, im Hintergrund erhebt sich eine Baumsilhouette. In der Sammlung des Badischen Landesmuseums findet sich eine zugehörige Potpourrivase mit einer Allegorie des Winters (Inv.-Nr. V 19205). Beide Vasen gehören zu einer vierteiligen Serie mit Allegorien der Jahreszeiten. Es existieren mehrere Ausfertigungen der Jahreszeiten-Serie, wobei die Vasen individuelle Details haben. Es gibt Variationen in den plastischen Dekorationen und in den Figuren sowie verschiedene Darstellungen auf den Bildfeldern, manche Vasen haben Deckel. All dies belegt die Individualität im Fertigungsprozess dieser Porzellane. Eine Potpourrivase aus der Sammlung Hermann Emden, Hamburg, mit der Allegorie des „Herbstes“ wurde 1908 bei Lepke in Berlin versteigert. Bis 1925 befand sich eine komplette Serie der Jahreszeiten-Vasen in der Sammlung Darmstädter, Berlin, und wurde dann ebenfalls bei Lepke zur Auktion gebracht. Hermann Jedding publizierte 1982 eine Jahreszeiten-Serie aus der Hamburger Privatsammlung Jahn, die 1989 bei Lempertz versteigert wurde. Hier stimmt der „Frühling“ mit dem Exemplar im Badischen Landesmuseum hinsichtlich der Form und der szenischen Bemalung weitgehend überein. Eine Jahreszeiten-Serie mit Deckel aus der Berliner Sammlung Marx wurde 1938 im Auktionshaus Hans W. Lange, Berlin, versteigert. 1999 bot der Kunsthandel Röbbig in München den „Frühling“ und den „Winter“ als „Erde“ und „Feuer“ in einem Vasensatz mit Allegorien der vier Elemente an. Das besondere an den Potpourrivasen mit Allegorien der Jahreszeiten ist ihre skulpturale Auffassung mit aufgelösten Oberflächen und vollplastischen Details. Sie stehen den Meisterwerken Johann Joachim Kändlers, den 1741-1742 entstandenen „Elementvasen“ nahe, auch wenn diese noch weit komplexer sind. Die „Elementvasen“ mit Allegorien von Feuer, Wasser, Luft und Erde sowie eine Mittelvase mit dem Bildnis Ludwigs XV. waren als diplomatisches Geschenk für den französischen König gedacht, blieben dann aber in Sachsen und wurden in mehreren Ausfertigungen hergestellt. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verwahren diese „Elementvasen“ (z. B. Inv.-Nrn. PE 100 a, b; PE 104 a, b; PE 106 a, b) und die zugehörige Vase mit dem Bildnis Ludwigs XV. (Inv.-Nr. PE 107). Nachweise der Vergleichsstücke : - Sammlung Darmstädter, Berlin: Europäisches Porzellan des XVIII. Jahrhunderts; bearbeitet von Ludwig Schnorr von Carolsfeld; Rudolph Lepke's Kunst-Auctionshaus Berlin; Versteigerung 24.-26.03
S P O dct:date
S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O rdfs:label
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O sioc:has_service
S P O dct:spatial
S P O dct:keyword