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Tasse mit Flusslandschaften

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P O Die hohe Tasse hat einen abgesetzten Standring und zwei Henkel, die jeweils aus zwei gegenläufigen C-Schwüngen geformt sind. Die Tasse ist in den Farben Purpur, Blau, Grün, Gelb, Braun, Grau, Schwarz und Gold bemalt. Sie hat an der Unterseite die unterglasurblaue Schwertermarke sowie an der Innenseite des Standrings die Formernummer "6" und daneben zwei eingestochene Punkte für den Former Johann Martin Kittel (1706-1762). Die Tasse wurde wohl von einem Porzellanmaler im Umkreis des Malereivorstehers Bonaventura Gottlieb Hoyer (auch Häuer; 1709-1782) bemalt. Der Lippenrand ist vergoldet. Die Henkel sind teilvergoldet. Die Tasse ist mit einem Fond in Purpur überzogen, der zwei vierpassige, dunkelbraun geränderte Reserven ausspart. In den Reserven ist jeweils eine Flusslandschaft mit Staffage dargestellt. Die eine Szene zeigt einen Fluss mit einem Segelschiff und einem Boot, die jeweils mit mehreren Personen besetzt sind. Am linken Flussufer liegt eine von einer turmbewehrten Stadtmauer umgebene Stadt, über deren Dächer sich zwei Kirchen sowie ein runder und ein eckiger Turm erheben. Hinter der Stadt liegt ein Berg, ein weiterer Berg ist rechts in weiter Ferne zu sehen. Am Himmel ziehen Wolken. Auch die zweite Szene zeigt einen Fluss, über den links im Mittelgrund eine kleine Brücke führt. Auf der Brücke stehen vier Personen. Im rechten Mittelgrund steht am Flussufer ein Gebäude mit Turm, wohl eine Kirche. An der Brücke und hinter der Kirche stehen Bäume. Im Hintergrund entfaltet sich die Flusslandschaft. Am Himmel ziehen Wolken. In der Sammlung des Badischen Landesmuseums findet sich aus demselben Service eine Untertasse (Inv.-Nr. V 19240 b). Zwei in jüngerer Zeit im Auktionshandel angebotene Geschirrteile haben Dekore, die mit der Auffassung der Malerei auf der Karlsruher Tasse und der zugehörigen Untertasse weitgehend übereinstimmen. Nur die Formen der Reserven variieren, weswegen die Porzellane doch aus einem oder mehreren anderen Servicen stammen müssen: Das Auktionshaus Lempertz, Köln, versteigerte im November 2020 eine Kumme, die ein eisenrotes „V“ als Malerzeichen trägt. Dasselbe Malerzeichen findet sich auf einer zu einem Koppchen gehörenden Untertasse, die im Oktober 2021 vom Auktionshaus Leo Spik, Berlin, angeboten wurde. Der unbekannt bleibende Porzellanmaler mit dem Zeichen „V“ hat eine thematische und gestalterische Nähe zu Porzellanmalereien, die Bonaventura Gottlieb Hoyer zugeschrieben sind, jedoch nicht dessen künstlerische Qualität. Er ist deshalb in Hoyers Umfeld zu vermuten. Im Jahr 1744 wurde Hoyer unter den zehn Malern und acht Lehrlingen Landschafts- und Seefahrt-Malerei der Meißener Porzellanmanufaktur an erster Stelle aufgelistet. Der Former Johann Martin Kittel wurde 1719 in der Meißener Porzellanmanufaktur als Formerlehrling angenommen. Noch 1726 wurde er als Lehrling geführt, dann aber ab 1727 als Dreher. 1745 erhielt er eine Besoldungszulage als Weißdreher. 1761 wurde er an erster Stelle der Dreher aufgelistet. Vergleichsobjekte Auktionshandel: Auktionshaus Lempertz, Köln: Auktion 1159 "Sammlung Renate und Tono Dreßen" (13.11.2020), Lot 679. - LEO Spik, Berlin, Auktion 679 (01.Oktober 2021), Lot 501. Literatur: Rainer Rückert: Biographische Daten der Meißener Manufakturisten des 18. Jahrhunderts; (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums München Band XX - Beiband) ; München 1990 ; S. 115 (Former Kittel), S. 153 (Maler Hoyer / Häuer). - Rainer Rückert: Alchemistische Symbolzeichen als Meißener Masse-, Former-, Bossierer- und Drehermarken im vierten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts; in: Keramos, Heft 151 (1996), S. 57-108, bes. S. 65 (Nr. 16), S. 73 (Nr. 13) und S. 78. (Former Kittel) - H. E. Backer: Ein Meissener Wappenservice von B. G. Häuer, in: Freunde der Schweizer Keramik, Mitteilungsblatt, 13 (Juli 1949), S. 11-12 (Hoyer).
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