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Schale mit Lüstermalerei

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P O Die tiefe, gewölbte Schale mit einer leicht ausgestellten Lippe steht auf einem gespreizten Fußring. Bei dem graurosafarbenen Scherben handelt es sich um eine Quarzkeramik. Diese ist mit einer transparenten, farblosen, gesprüngelten Glasur überzogen und weist eine Unterglasurmalerei in Blau, Türkis und Grün auf. Die Bemalung auf der Glasur erfolgte mit einer gelblich-braunen Lüsterfarbe. Der Fußring ist unglasiert. Der Dekor im Inneren zeigt eine ornamentale Trennung der Schale zwischen Spiegel, Wandung und Rand mit gleichartig wiederkehrenden, sitzenden weiblichen Figuren in getupften Gewändern. Vier Figuren sind in Medaillons auf der Wandung und eine in einem Rundpass im Spiegel eingebunden. In den Zwischenräumen finden sich rankengefüllte Felder. Den Rand bis zur bemalten Lippe zieren kreuzförmig sich überschneidende Blattmotive an Stängeln, die mit kleinteiligen Füllmotiven abwechseln. Die äußere Wandung ist durch vertikale Linien unterteilt und trägt flüchtig skizzierte Felder, die stilisierte Blattformen nachempfinden. Gefäße mit ähnlichen Figurenmedaillons und Zierborten in aussparender Lüstermalerei werden dem sogenannten »Monumental-Stil« von Kaschan zugerechnet. Reiches Fundmaterial aus Ausgrabungen konnte zwar auch in Rey, Saveh und Gorgan nachgewiesen werden. Doch spricht die enge Verwandtschaft des Dekors mit der unter den Fatimiden (909-1171) produzierten Lüstermalerei wohl eher für eine Entstehung in den Werkstätten von Kaschan. Die Töpfer aus diesen Werkstätten standen unter dem unmittelbaren Einfluss zugewanderter ägyptischer Meister (vgl. Inv. Nr. A 12136). Neben der Lüstermalerei spielt in dieser Zeit die Entwicklung der Unterglasurtechnik eine bedeutende Rolle. Das Aufbringen einer alkalischen Glasur über die Malerei schützte diese nicht nur vor dem Abrieb. Sie verhinderte auch ein Verlaufen der Farbpigmente während des Brennvorgangs. Damit erhielten die Maler eine größere Freiheit bei der Ausführung ihres Dekors und eroberten sich die keramische Fläche als Malgrund wie die Illuminatoren (= Buchmaler) das Papier. Literatur: Schoole Mostafawy, Alchemistische Erfolge in Ton. In: Badisches Landesmuseum Karlsruhe. 100 Objekte - 100 Geschichten. Dem Fremden im Eigenen auf der Spur, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, bearb. von Schoole Mostafawy, Karlsruhe 2014, S. 50, Kat. 33; Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 56, Kat. 15.
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