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https://data.landesmuseum.de/id/30B371227701460B918B5ADB8D7E3FE0
Ein Talisman aus Kichererbsen
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Das Gehänge besteht aus Kichererbsen, die getrocknet und an einzelnen Fäden aufgereiht wurden. In seiner Form imitiert das Gebilde eine Kuppel, von der einzelne Glieder herabhängen. Diese enden in bunten Stofffetzen. Als Wand- oder Deckenschmuck zitiert das Kichererbsengehänge in der Regel ein Haus oder eine Moschee. Es soll damit das Gebäude und seine Insassen vor dem Bösen Blick anderer bzw. böser Geister beschützen. Das Kichererbsengehänge ist in unterschiedlicher Gestalt im gesamten Mittleren und Vorderen Orient verbreitet und besitzt eine apotropäische (= Unheil abwehrende und Glück verheißende) Bedeutung. Auch Stofffragmente, die manchmal allein an alten Wunschbäumen oder Sträuchern gehängt werden, sollen in Erinnerung an heidnische Bräuche der Spenderin oder dem Spender persönliche Wünsche in Erfüllung bringen. Der mit Kugeln behängte Weihnachtsbaum steht letztlich in der gleichen heidnischen Tradition. Unheil abwehrende Zeichen oder Glücksbringer stehen schon immer hoch im Kurs. Mögen sich die kulturellen Ausdrucksformen auch unterscheiden: Die Anrufung höherer Mächte zum Schutz irdischen Glücks scheint ein Grundbedürfnis des Menschen zu sein. An Haus und Tür angebracht, in sichtbarer Höhe aufgehängt, an den Körper geheftet oder aufgemalt, ja sogar regelrecht einverleibt: Masken, Amulette, Talismane, Edel- oder Halbedelsteine, mystische Zahlen- oder Buchstabenfolgen, heilige Bäume und Gewässer, selbst menschliche Körpersekrete - die Auswahl ist so groß wie des Menschen Vorstellungskraft. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 26.
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Ein Talisman aus Kichererbsen
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21. Jh.
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Wandschmuck
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Kunst (+ andere nicht-europäische Kunststile)
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Kunst (+ islamische Kunst)
