P O https://data.landesmuseum.de/id/31A3A37B4F0BD4809609298C1BAC5CC3

Schale der Gattung »Berber-Keramik« aus Sejnane

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O cidoc:P45_consists_of
S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O sioc:has_service
S P O dct:description
P O Die konisch zulaufende Schale mit wulstigem Rand, eine sogenannte »gharraf«, ist an einer Seite leicht ausgezogen und für die Anbringung an die Wand perforiert. Die charakteristischen Brandflecken gehen auf die Feldbrandtechnik zurück. Die Schale ist mit arabischen Schriftzeichen signiert. Die Schale gehört zur Gattung der Aufbaukeramik. Sie ist mit einer hellen Engobe (Tonmineralmasse) überzogen. Auf der inneren Wandung ziert ein geometrisch geradliniger Dekor in ockergelber und rotbrauner Farbgebung die Schale. Die Lippe ist durch Bemalung akzentuiert. Bei der sogenannten »Berberkeramik« handelt es sich um eine Aufbaukeramik ohne Verwendung einer Drehscheibe, die in der Regel mit Naturfarben bemalt und auf dem Feld mit Kuhdung gebrannt wird. Die Wurzeln dieser Keramik reichen bis zu den Anfängen der keramischen Produktion im anatolisch-syrischen Raum im 8./7. Jahrtausend v. Chr. zurück. Auch die charakteristischen Verzierungen wie geometrische Dekore mit Rauten, Dreiecken, Strich- und Punktdekorationen sowie Tierdarstellungen weisen auf ein altes Musterrepertoire. Die abstrahierten und stilisierten Motive besitzen eine symbolische Bedeutung im Sinne einer animistischen Weltdeutung: gute und böse Geister (»dschinns«) zu bannen, Glück (»baraka«) zu beschwören, sich Tiere untertan zu machen. Heute noch sind es ausschließlich Frauen, die diese Keramik für den alltäglichen Bedarf auf vielen Gehöften der verteilten Streusiedlung um Sejnane bis über die algerische Grenze hinaus nach Jahrtausende alter Tradition herstellen. Zunehmend jedoch wird das Geschirr für den Verkauf produziert und am Rande der kaum befahrenen Durchgangsstraße von Mateur nach Tabarka an Ständen feilgeboten. Die Altmeisterin Jemâa Saïdani stammt aus einem Berberdorf bei Sejnane. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Söhnen, den Schwiegertöchtern und deren Kindern auf einem Gehöft. Literatur: Erbe von Jahrtausenden. Berberkeramik von Frauen aus Nordtunesien / Au Pays d’une Tradition millénaire. La Poterie modelée des Femmes de Sejnane (= Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum, Museum beim Markt 2005), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2005; Margaret Courtney-Clarke, Geraldine Brooks, Die Berberfrauen. Kunst und Kultur in Nordafrika, dt. Ausgabe Frederking & Thaler, München 1979.
S P O blmonto:xCurator
S P O dct:keyword
S P O rdfs:label
S P O dct:date
S P O dct:type
S P O dct:spatial
S P O dct:identifier
S P O schema:image
S P O ic:ontology/Concept