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Darstellung eines Schauspielers in Frauentracht

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P O Der im Hochformat angelegte Druck gibt in bewegter Linienführung einen sich nach Links wendenden Schauspieler in aufwändig bemusterter Frauentracht wieder, der seinen Kopf schwungvoll nach rechts dreht. Unten rechts Seite ist das Blatt mit dem Künstlernamen »Kiyonobu I.« signiert. Der Maler Torii Kiyonobu mit dem Rufnamen Shôbê (1664-1729) war ein japanischer Maler im Ukiyoe-Stil während der mittleren Edo-Zeit (1603-1863). Er gilt als Begründer der Torii-Schule des Ukiyo-e. Als Sohn eines Kabuki-Schauspielers und Malers trat er in Edo (das heutige Tôkiô) früh in die Fußstapfen seines Vaters. Beide beschäftigten sich in ihren Arbeiten mit Themen aus dem Umkreis der Theateraufführungen der Genroku-Zeit (1688-1704). Bekannt wurden sie für ihre zahlreichen Theater-Poster. Die den Werken Kiyonobus eigene formale Eleganz übernahmen auch spätere Mitglieder der Torii-Künstlerfamilie, die insgesamt über 70 Jahre tätig waren. Um die Wende zum 18. Jahrhundert veröffentlichte Kiyonobu zwei umfangreiche Bücher mit Drucken. Die ersten Druckerzeugnisse Japans entstanden bereits im 8. Jahrhundert. Doch erst Ende des 16. Jahrhunderts förderten neue Impulse aus dem Ausland die rasante Entwicklung des Buchdrucks außerhalb der Tempel. Nach der Schlacht bei Sekigahara im Jahr 1600 herrschte Frieden in einem geeinten Reich. Neue Aufgaben im kulturellen Bereich wurden in Angriff genommen. So mussten sich die Samurai (Schwertadelige) in den literarischen Künsten genauso bewähren wie in den militärischen. Zunehmend näherten sie sich den Bürgern an, zu denen auch Handwerker und Händler zählten. Ein entscheidendes Merkmal der Edo-Zeit (1603-1868) war die Verbreitung der Fähigkeit, zu lesen und zu schreiben. Die Einführung des Typendrucks (Druck mit beweglichen Lettern) gelangte einerseits durch die seit der Mitte des 16. Jahrhunderts ausgeübten Missionarstätigkeiten portugiesischer Jesuiten und andererseits über den Feldzug Toyotomi Hideyoshis (1536-1598) im Jahr 1592 nach Korea ins Land. Zwischen 1608 und 1615 entstanden die ersten Drucke weltlicher japanischer Klassiker in diesem Verfahren. Mit Honami Kôetsu (1558-1637) und seinem Partner Suminokura Soan (1571-1632) wurden die ersten Mal Bücher (sogenannte »sagabon«) gedruckt, die Illustrationen im japanischen Stil enthielten. Die Edo-Zeit stand im Zeichen des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs. Insbesondere die Stadt Kyôto übernahm bereits von Anbeginn als traditionelle Kulturstadt eine führende Rolle im Druck- und Verlagswesen, die ab den 1660er Jahren nach Ôsaka ausgeweitet wurde. Die dritte Druck-Metropole befand sich in Edo. Literatur: Torii Kiyonobu I. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia, hrsg. von S. Noma, Kodansha 1993, S. 1607; Shin’ichi Inagaki, Torii Kiyonobu. In: Ukiyoe Nyûmon, Kawade, 1990; David Chibbett, The History of Japanese Printing and Book Illustration, Tokyo 1977.
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