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Truhenbeschlag: Mondsichel (Lunula)

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P O In der Villa rustica von Eigeltingen-Eckartsbrunn wurden die dekorativen, z.T. figürlichen Bronzebeschlagsätze (C 10382- C 10387) von zwei Holztruhen entdeckt. Ursprünglich waren diese wohl in einem der repräsentativen Wohnräume des Hauptgebäudes aufgestellt. Ein Möbelstück war mit Bronzebeschlägen in Gestalt der Mondsichel (lat. lunula) verziert (C 10390, C 10391). Die sog. Lunula ist ein beliebtes Motiv, das wahrscheinlich aus dem keltischen Kulturraum stammt, wo es weit verbreitet war. Auch im Römischen Reich galten derartige Astralmotive nicht nur als rein dekorativ, sondern fungierten als Symbole bzw. Talismane: Sie wurden mit Unheilabwehr assoziiert oder als Glücksbinger angesehen. Lunulae, auch als Schmuckstücke sehr beliebt, scheinen eine besondere Bedeutung für Frauen gehabt zu haben. Denn der Mond mit seinen verschiedenen Phasen wurde als Entsprechung zum weiblichen Zyklus angesehen, wurde daher einerseits als Sinnbild weiblicher Fruchtbarkeit, andererseits als Schutz- und Segensspender für die Mutter und ihre Kinder empfunden. So ist zu vermuten, dass die Lunula-Truhe aus dem Besitz der Hausherrin (mater familias) stammt. Vielleicht wurde sie als arca vestiaria genutzt, als Kleidertruhe für die Aufbewahrung luxuriöser Gewänder, wie sie auch zur Mitgift gehörten. Das Gegenstück dieses Möbels, die Truhe mit den Bacchus-Beschlägen (C 10382 a-b bis C 10385 a-b), war wohl die Geldtruhe des Hausherrn (arca nummaria). Beide Truhen zusammen sind als sichtbares Symbol der Ehe- und Hausgemeinschaft des in der Villa residierenden Ehepaars zu interpretieren. Man könnte sogar vermuten, dass sie bei der Hochzeit oder beim Bezug des ehelichen Heims gemeinsam angeschafft wurden, worauf die gleichzeitig entstandenen Schmuckbeschlagensembles hindeuten.
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