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Mantel als Teil des Kostüms aus dem Nô-Theater

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P O Der lange Mantel aus erlesenem Seidendamast ist aus zwei Bahnen zusammengenäht. Der Stoff ist mit Gold bedruckt und bestickt. Ein reicher Dekor aus Blumen, Blüten und Ranken schmückt den Mantel, der Teil eines Nô-Kostüms für das japanische Theater war. Im Nô waren die Kostüme besonders prächtig und kostspielig. Selbst für sozial bescheidene Rollen, z.B. für die schauspielerische Darstellung eines Fischers oder eines Gärtners, wurden die Kostüme aus den kostbarsten Materialien angefertigt. Zwar waren diese in der Farbgebung verhaltener, nie aber realistisch ärmlich oder schmutzig. Der Stil der Kostüme kann nicht einer einzigen Periode zugewiesen werden. Vielmehr speist er sich aus einer Synthese von verschiedenen Stilen und Epochen zwischen dem 14. bis 18. Jahrhundert. Auf der Bühne tragen Schauspieler auch heute Kostüme, die sich in der Meiji-Zeit (1868-1912) an ältere Gewänder orientierten. Einige Exemplare stammen sogar aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. »Nô« ist eine Form des japanischen Theaters, das traditionell nur von Männern gespielt bzw. getanzt und musikalisch begleitet wird. Meist trägt der Hauptdarsteller (»Shite«) eine Maske. Die Themen kreisen vorwiegend um Geschichten aus der japanischen oder chinesischen Mythologie und aus der Literatur. Einige Nô-Theaterstücke befassen sich heute unter dem Beisein von Schauspielerinnen mit Gegenwartsthemen. Die Wurzeln lassen sich auf das chinesische »Nuo« der Tang-Zeit (617/18-907) und das volkstümliche Theater zurückführen. In Japan wurden die Spiele im 14. Jahrhundert eingeführt. In der Edo-Zeit (1603-1868) war es ein Privileg der Samurai, das Nô-Theater zu spielen und zu besuchen. Damals hatten Nō-Schauspieler den erblichen Samuraistatus. Literatur: Nō-Theater. Kostüme und Masken, hrsg. von Ulrike Dembski und Monica Bethe mit Einleitung von Stanca Scholz-Cionca, Wien 2003; John Wesley Harris, The traditional theatre of Japan. Kyogen, Noh, Kabuki and Puppetry, Lewiston u. a. 2006.
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