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Ansicht: "Palais der Herzogin von Nassau in Carlsruhe"

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P O In den Jahren 1817 bis 1822 wurde am südlichen Ende der Karlsruher Herrengasse (heute: Herrenstraße) ein Palais samt weitläufiger Parkanlage für die Herzogin von Nassau-Usingen errichtet. Christiane Luise von Nassau-Usingen (1776-1829) war die Gemahlin des Markgrafen Friedrich von Baden (1756-1817). Dieser war der zweitälteste Sohn des Markgrafenpaars Karl Friedrich (1728-1811) und Caroline Luise (1723-1783) von Baden-Durlach. Die Ehe blieb kinderlos. Die Herzogin ließ sich das Palais als Witwensitz errichten. Architekt war der badische Oberbaudirektor Friedrich Weinbrenner (1766-1826). Der Haupteingang des klassizistischen Palais lag in einer grottenartigen Durchfahrt. Diese ermöglichte es, mit der Kutsche hineinzufahren, um Bewohner und Besucher geschützt ein- und aussteigen zu lassen. Über dieser Durchfahrt erhob sich das eigentliche Gebäude mit einem überkuppelten Hauptsaal. Am südwestlichen Ende der Parkanlage wurde ein tempelartiges Denkmal für Markgraf Friedrich errichtet. Nach Norden lagen Orangerien und Gewächshäuser. Nach dem Tod der Markgräfin Christiane Luise 1829 ging das Anwesen in den Besitz ihrer Schwester Prinzessin Augusta von Nassau-Usingen (1788-1846) über. 1846 wurde es Eigentum des großherzoglich badischen Hauses. 1856 bis 1865 war das Palais Witwensitz der Großherzogin Sophie von Baden (1801-1865). Das Palais wurde zu Gunsten des 1891-1897 erbauten Erbprinzenpalais abgerissen, das heute Sitz des Bundesgerichtshofes ist. Literatur: Friedrich Weinbrenner : Ausgeführte und projectierte Gebäude ; Band 1,1: Stadt-, Garten- und Land-Gebäude Ihrer Hoheit der Frau Markgräfin Christiane Louise von Baden. Garten-Gebäude ; Karlsruhe, 1822. - Manfred Großkinsky : Markgraf-Friedrich-Denkmal ; in: Gerlinde Brandenburger / Manfred Großkinsky u.a. : Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Auflage, Karlsruhe 1989, S. 172-174.
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