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Yatagan mit barock anmutendem Dekor

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P O Die Stichwaffe, ein sogenannter »Yatagan«, weist eine zweifach gekrümmte, einschneidige Klinge mit einem breiten Rücken auf. Die flachovalen Griffschalen tragen eine einseitige Knaufnase. Der Klingenansatz sowie die keilförmig auf die Klinge übergreifende, blattförmig ausgeschnittene und vollständig verzierte Zwinge sind aus Silberblech. Die auf den Griffschalen sitzenden Kartuschen und die Kanten sind tauschiert. Die dazugehörige, reich getriebene Silberscheide ist bis auf das Mundblech vollständig mit barock anmutenden Ornamenten verziert. Erkennbar sind Motive wie ein Segelschiff oder ein Halbmond. Die vermutlich einst das Ortblech beschließende Kugelelement fehlt. Auf der Waffe ist die Ziffer »1258« angegeben. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um das Herstellungsjahr nach arabischer Zeitrechnung. Umgerechnet auf die christliche Zeitrechnung verweist die Zahl auf die Jahre »1842/1843«. Mit einem gewöhnlich durch seine ohrenförmigen Griffe charakteristischen »Yatagan« wird jene gefürchtete Hiebwaffe der osmanischen Infanterie und Marine des 17. und 18. Jahrhunderts verbunden, der einzeln oder als Paar in einem Gürtel oder in einer Schärpe getragen und als bohrende Stichwaffe benutzt wurde. Die unterschiedlichen Gestaltungsmerkmale dieser Waffe geben einen Hinweis auf die geographisch weite Verbreitung dieser Waffe. Bei den Gebirgsvölkern der Balkanhalbinsel wurde der »Yatagan« noch bis ins 20. Jahrhundert getragen und galt dort als Zeichen der Mannbarkeit. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, vgl. S. 196, Kat. 141; Schoole Mostafawy, Die Janitscharen. Kampfesmut aus ergebener Liebe. In: Kaiser und Sultan. Nachbarn in Europas Mitte 1600 - 1700 (= Ausstellungskatalog zur Großen Landesausstellung 2019/2020), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, München 2019, S. 65 ff., vgl. S. 68, Kat. 30.
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