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Figur einer Strohflechterin in Zylindertracht des Hochschwarzwaldes

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P O Büste einer Frau in der Tracht des Hochschwarzwaldes mit dem für den Raum Furtwangen typischen Strohzylinder. Die Frau flicht ein Strohband und zeigt sich damit in ein Gewerbe eingebunden, das für die Region von großer wirtschaftlicher Bedeutung war und den Uhrenbau flankierte. Seit Ende des 18. Jhs. bemüht sich die kirchliche (Kloster St. Blasien) wie weltliche Obrigkeit um präventive Maßnahmen, um Verarnungstendenzen gegenzuwirken, und förderte die Strohflechterei als Heimindustrie. Denn Ackerbau war im rauhen Klima und dieser Höhenlage nur eingeschränkt möglich. Mitte des 19. Jhs. wurde der beu gegründeten Uhrmachereischule in Furtwangen die Oberaufsicht über die regionale Strohflechterei zugewiesen. Von diesem motivischen Kontext abgesehen war auch die figürliche Holzschnitzerei selbst ein einträgliches Gewerbe. Scherz- und Zierfiguren wurden einem meist bürgerlichen Publikm angeboten - dazu past auch die Darstellung der arbeitenden Frau in Tracht als Sonn- und Feiertagsgewand. Gemälde von Lucian Reich d. J.: Bildnis einer jungen Frau in der Tracht der Baar im Halbprofil in der Stube ein Buch lesend. Zugeschrieben und datiert auf 1836. Interieur. Der Hüfinger Maler Lucian Reich d. J. (1817-1900) war nach einer akademischen Ausbildung in Frankfurt und München von 1855-1899 in Rastatt als Zeichenlehrer tätig und kehrte kurz vor seinem Tod in seine südbadische Heimat zurück. Dem Sammler Oskar Spiegelhalder, der ihm dieses Gemälde abkaufte, war er freundschaftlich verbunden. Die lesende Frau ist ein beliebtes Genremotiv und aus der höfischen Malerei bekannt. Da die Landbevölkerung meist bei der Arbeit dargestellt wurde, ist die Darstellung eines lesenden Trachtenmädchens ein für die damalige Zeit ungewöhnliches Motiv und unterstreicht den Bildungseifer dieser Person, die namentlich nicht bezeichnet ist. Das Thema Lesen und Selbstbildung verbindet dieses Motiv jedoch auch mit der Sozialisation des Malers. Denn der gleichnamige Vater von Lucian Reich d. J. unterhielt in Hüfingen die Volksschule mit angeschlossener Zeichenschule, führte dort seine Söhne und deren Freunde in die Kunst ein und gilt als wichtiger Wissens- und Kunstmultiplikator. Literatur: Heck, Brigitte: Getrieben vom Besonderen. Originalität und Regionalität als Kriterien der Spiegelhalder-Sammlung in Karlsruhe. In: Michaele Haibl u.a. (Hg.): Die Leidenschaften des Sammlers. Oskar Spiegelhalder als Wissenschaftsamateur. Villingen-Schwenninger 2015, S. 169-192.
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