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Birnkrug: Böttcher

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P O Der auf der Scheibe gedrehte Birnkrug hat einen konischen Standring. Der Hals erweitert sich zum Rand hin. Der Ausguss wurde von Dreher mit den Fingern gekniffen. Der Ohrhenkel ist außen stark gewölbt und innen fast flach. Er ist am oberen Ansatz mit dem Gefäßkörper glatt verstrichen. Das untere Ende des Henkels läuft spitz zu und liegt auf der Wandung des Gefäßkörpers auf. Auf der Unterseite findet sich die Malersignatur „Löwer“. Der Birnkrug hat einen Zinndeckel. Der Dekor ist mit Schwarz gezeichnet und mit den Farben Blau, Blaugrün, Gelb, Ocker, Grün, Manganviolett und Braun gemalt. Die Schrift ist in Schwarz aufgetragen. Am Hals und auf der Schulter des Birnkrugs steht in Fraktur die Inschrift: „Mathias Schnäbele: / Catharin Schnäbelein: 1808“. Drei verschiedenfarbige Rocaillebögen bilden eine oben offene Kartusche, die das Bildfeld definiert. In der Kartusche ist ein Böttcher (Küfer) bei der Arbeit dargestellt. Auf einem grünen Bodenstreifen steht im Zentrum des Bildes ein gelbes Fass. Darüber sind als Böttcherwerkzeuge zwei gekreuzte Zwingen und ein Hammer platziert. Rechts neben dem Fass steht der Böttcher, in Schrittstellung nach links gewandt. Er trägt eine blaue Jacke, eine helle Schürze und eine grüne Schirmmütze. In seiner linken Hand hält er einen Hammer. Am Birnkrug findet sich links und rechts des Henkels jeweils ein Blumenstrauß mit großer manganvioletter Rose und Vergissmeinnicht. Am Hals verläuft eine Randborte in Ocker und Grün. Auf den ockerfarbenen Streifen sind zwischen zwei Linien mit Schraffuren gegliederte Halbkreisbögen gezeichnet; der grüne Streifen ist mit Halbkreisbögen versehen. Der Henkel ist mit drei flüchtig gemalten manganvioletten, tulpenartigen Blüten dekoriert. Die Malermarke „Löwer“ wird mit drei Söhnen des Fayencemalers Cyriakus Löwer (1729-1799), der 1755 erstmals in Durlach genannt ist und 1769 Bürger von Durlach wurde, in Verbindung gebracht. Diese Brüder sind Emanuel Friedrich Löwer (1770-1828) sowie die Zwillinge Johann Adam Christian Löwer (1773-1836) und Johann Friedrich Gottlob Löwer (1773-1831). Eine genaue Zuweisung ist nicht möglich. Literatur zur Malersignatur: Durlacher Fayencen 1723-1847 ; Ausstellungskatalog des Badischen Landesmuseums Karlsruhe ; Karlsruhe 1975 ; S. 439 f. Nrn. 85-87 (Malersignatur); S. 446 (Löwer).
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