P O https://data.landesmuseum.de/id/4C1C23444213F78EDC8724951FF7678E

Vase (Seriennummer: 2655)

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O rdfs:label
S P O dct:keyword
S P O dct:description
P O Eiförmige Vase mit Trichtermündung. Auf konischem Standfuß gelängte Eiform mit konischer weiter Trichtermündung. Vertikal geteilt in je zwei weiße und türkise Felder. Martha Katzer (1897-1947) arbeitete in der Werkstatt von Ludwig König in München, bevor sie 1922 ihre Tätigkeit als Malerin in der Kunstabteilung der Staatlichen Majolika-Manufaktur aufnahm. 1926 begann die Manufaktur, mit den Entwürfen der bis dahin völlig unbekannten Keramikerin in Inseraten und auf Messen zu werben - mit einschlägigem Erfolg! Die Keramiken verkauften sich dermaßen gut, dass sie in dem Zeitraum von 1926 bis 1935 einen Großteil der Serienproduktion ausmachten. In der Geschichte der Karlsruher Manufaktur gibt es keine andere Keramikerin, die so viele Formen und Dekore entwickelt hat wie Martha Katzer: Es sind insgesamt 666 Formnummern. Und da jede Form mit mehreren unterschiedlichen Dekoren versehen wurde, summiert sich das auf Tausende von Dekoren. Alleine im Besitz des Badischen Landesmuseums Karlsruhe befinden sich 2.087 Keramiken der Künstlerin. Stilistisch bewegen sich Katzers Dekore zwischen Art Déco und konstruktivistischer Stilsprache. Neben Maldekoren und der Laufglasur war die Spritztechnik das Lieblingsmedium der Keramikerin, mit der sie einen modernen Charakter der Manufakturproduktion der Zwanziger Jahre zu prägen vermochte. Durch die unterschiedliche Düsenöffnung der Aerographen und die Verwendung unterschiedlicher Schablonen erzielte Katzer viele überraschende Muster. Zusätzlich kombinierte sie den Spritzdekor mit weiteren Gestaltungselementen wie dem Reliefdekor oder aufgemalten Schmuckornamenten. Die Künstlerin war in der Karlsruher Manufaktur bis zu ihrem Tod im Jahr 1947 tätig. In Preislisten und Firmenkatalogen wurden jedoch ihre Entwürfe auch noch Jahre später angeboten. Mit dem Ende der Monarchie ging die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1919 in den Besitz des badischen Staates über. Der alte Name blieb jedoch zunächst erhalten Am 30.9.1927 fand mit einer Eintragung in das Handelsregister die Änderung des Namens in „Staatliche Majolika-Manufaktur AG" statt. Offensichtlich erschien die Bezeichnung „Großherzoglich" der modernen Fortschrittlichkeit des Unternehmens nicht mehr angemessen, besonders da von den älteren Modellen jetzt nur noch einige ausgewählte Stücke produziert wurden. Trotz ihres guten Rufes und des weltweit anerkannten künstlerischen Renommées musste die Manufaktur in den Jahren von 1924 bis 1934 einen Gesamtverlust von 900 000 Reichsmark hinnehmen. Der Staat übernahm dieses Defizit, um eine der künstlerischen Traditionen des Landes zu wahren und um das Werk „als vorbildliches Institut der deutschen Majolika- und Steingutindustrie" zu erhalten. Allerdings wurde 1928, 1932 und 1934 eine gänzliche Stilllegung des Betriebes erwogen, die aber durch äußerste Anstrengungen vermieden werden konnte. Literatur: Joanna Flawia Figiel: Tonangebend. Starke Frauen und ihre Kunst 1918-1945, Karlsruhe 2023, S. 99-113 Monika Bachmayer: Karlsruher Majolika. Die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1901-1927. Die Staatliche Majolika-Manufaktur 1927-1978, Ausstellungskatalog, Karlsruhe 1979 -- Monika Bachmayer, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika 1901-2001, 100 Jahre Keramik des 20. Jahrhunderts, Karlsruhe 2001 -- Joanna Flawia Figiel, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika, Führer durch das Museum in der Majolika, Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 2004 -- Eva Spindler: Fröhlich, sachlich, edel. Martha Katzer. Keramik aus der Majolika-Manufaktur Karlsruhe 1922-1942, Ausstellungskatalog, Karlsruhe 2001
S P O dct:date
S P O dct:identifier
S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O ic:ontology/Concept
S P O sioc:has_service
S P O dct:spatial
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O dct:type
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O schema:image