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Inro mit dem Motiv von Sträuchern

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P O Das leicht bauchig gewölbte Inrô ist dreiteilig und weist eine verdeckte Schnurführung auf. Auf der einen Seite wachsen zwei Sträucher der sogenannten »yabukôji«-Pflanze (Ardisia Japonica aus der Familie der Primelgewächse) in Gold-»hiramakie« (eine Art japanische Goldlackmalerei). Die Sträucher tragen Beeren, die mit vier Korallen eingelegt sind. Auf der anderen Seite erscheint ein Strauch mit drei Korallenbeeren. Dieser trägt in Gold die Inschrift: »Hôitsu hitsu« (= nach einem Entwurf von Hôitsu). Sakai Hôitsu, eigentlich Sakai Tadanao (1761-1828), war ein japanischer Maler. Er gehörte der Rimpa- bzw. Kôrin-ha-Schule an, die vom Ende des 16. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert blühte. Die Verwendung von leuchtenden Farben, einschließlich Gold- und Silberfarbe, zeichneten den Stil der Werke dieser Schule aus. Das Inrô ist auf der Unterseite (»chi«) signiert und nennt den Namen des Malermeisters »Yôyûsai« (1772-1845). »Inrô« sind kleine Behälter, die in Japan zunächst als Siegel-, später vornehmlich als Medizindöschen verwendet wurden. Samurai, wohlhabende Kaufleute, Künstler und Handwerker trugen sie wegen ihrer taschenlosen, traditionellen Kleidung an breiten Gürteln (= »Obi«) frei herabhängend. Sie bestehen meist aus mehreren Fächern, die übereinandergestapelt sind und mit einer Seidenschnur zusammengehalten werden. Am Ende der Schnur befindet sich ein überwiegend aus Elfenbein oder Holz geschnitzter Knebel mit zwei Löchern für die Schnurführung, das sogenannte »Netsuke«. Dieser dient bei der Inrô-Befestigung am Gürtel als Gegengewicht. Literatur: Inro: Das Ding am Gürtel. Japanische Medizindöschen aus der Sammlung Heinz und Else Kress, hrsg. von Theodor Helmert-Corvey, Bielefeld 1997; WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 71.
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