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Schale mit Lüstermalerei

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P O Die tiefe Schale steht auf einem hohen Fußring und weist eine leicht bauchige Wandung mit einer ausgestellten Lippe auf. Bei dem hellen Scherben handelt es sich um eine Quarzkeramik. Sie ist im Schaleninneren mit einer transparenten, farblosen und grob gesprüngelten Glasur über einer z. T. kobaltblau und olivgrün eingefärbten Engobe überzogen. Auf der äußeren Wandung befindet sich eine transparente, kobaltblaue Glasur, die den Fußring frei lässt. Die Schale zeigt eine Bemalung auf der Glasur mit grünlich-brauner Lüsterfarbe. Der Dekor besteht aus zwei breiten Bändern, die kreuzförmig übereinandergelegt sind und das Schaleninnere in vier gleichschenklige Dreieckfelder unterteilen. Die einzelnen Felder sind auf kobaltblauem Grund mit kettengliedrig gereihten Blattpaaren gefüllt. Die ihren chinesischen Vorbildern nachempfundene Form der Schale, der Dekor aus unterschiedlich eingefärbten Feldern im Inneren und die blau glasierte, ansonsten dekorlose äußere Wandung weisen das Gefäß als frühe Lüsterkeramik von Kaschan aus. Unter der Dynastie der Seldschuken (1040-1194) erreicht die sogenannte »Lüsterkeramik« im Iran ihre größte Blüte. Von Ägyptern oder angelernten Meistern aus Syrien erlernen die persischen Töpfer aus Kaschan um 1100 die Technik, in einem zweiten reduzierten Brand auf die bereits gebrannte Glasur mit metallischen Partikeln wie Kupfer und Silber einen golden schimmernden Farbglanz zu erreichen. Bis in die 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts werden vornehmlich in den Werkstätten von Kaschan technische Meisterwerke sowohl in der Gefäß- als auch in der Baukeramik geschaffen, die manchmal das Datum ihrer Herstellung sowie Meistersignaturen tragen. Unter der Dynastie der Safawiden (1501-1722) erfährt die Lüsterkeramikproduktion mit einem dunklen kupfrigen Farbton einen neuen künstlerischen Aufschwung. Im 18. und 19. Jahrhundert wird die Technik der Lüstrierung weiter angewandt, doch führt die große Nachfrage auf dem anwachsenden Markt auch zu einer Reihe von Fälschungen mittelalterlicher Werke. Die Herstellung von Lüsterkeramik wird meist auf das religiöse Verbot zum Gebrauch von Edelmetallgeschirr, besonders aus Gold, zurückgeführt. Obwohl sich in den »hadith« (= Aussprüche des Propheten Muhammed) nur eine Empfehlung zum Verzicht auf übermäßigen Besitz an Luxusgütern herleiten lässt, haben Metallvorbilder zweifellos von Anbeginn eine große Anziehungskraft auf die Gestaltung von Keramik ausgeübt. Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 54, Kat. 14.
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