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Kumme mit Chinoiserien und einer Darstellung der Diana

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P O Die Kumme hat einen niedrigen, innen eingetieften Standring über dem sich die leicht glockenfrömige Kuppa erhebt. Der Rand ist leicht ausgezogen. Vom Standring ausgehend ist ein Band aus sieben plastischen Akanthusblättern auf die Wandung aufgelegt. Die Kumme ist bemalt in den Farben Purpur, Eisenrot, zweierlei Grün, Gelb, Braun und Gold. Am Boden findet sich die unterglasurblaue Schwertermarke und im inneren Standring ein Kerbstrich. Die Bemalung erfolgte durch einen oder mehrere Hausmaler. Die Oberkante des Standrings und die Akanthusblätter sind vergoldet. Zwischen den Akanthusblättern ist jeweils vor weißem Grund eine Chinoiserie gemalt. Im Gegenuhrzeigersinn gesehen sind dies: ein auf einem Ast stehender, nach rechts gewandter Chinese in rotem Gewand und spitzem Hut, der vor sich einen hohen Korb mit Früchten hält; ein auf einem Ast stehender, nach links gewandter Chinese mit ausgestrecktem rechten Arm; ein Blütenstrauch; ein auf einem Baum sitzender Chinese, der aus einem Krug trinkt; ein Blütenstrauch; ein Chinese, der sich an einen Baumstamm klammert; ein Blütenstrauch mit rotem Vogel. Die Innenseite der Kuppa ist vom oberen Rand her mit einer in Gold gemalten umlaufenden, feinen Kalligraphiebordüre versehen. Im Fond ist in einem kreisrunden Feld eine zwischen Bäumen stehende ganzfigurige Diana dargestellt. Sie trägt ein Kostüm des 18. Jahrhunderts, das in den Farben Rot und Grün ausgeführt und mit Gold gehöht ist. Mit ihrer Linken führt die Diana einen Jagdhund, in der Rechten hält sie einen Bogen. Links erscheint ein zum Bildrand springender Hirsch. Die Szene ist mit Gitterwerk und Draperien gerahmt. Über der Diana ist ein nach innen gerichtetes Zungenmotiv und darüber ein roter Korb mit Blumenbouquet dargestellt. Unter der Figur ist ein gleiches, aber nach außen gerichtetes Zungenmotiv aufgetragen. An den beiden Seiten des Bildfelds findet sich je eine Konsole mit Baldachin. Dort sitzt jeweils ein winziger Chinese. Der linke hält ein Insekt, der rechte eine Maus. Auf den Baldachinen sitzt jeweils ein roter Vogel, die in ihrer Auffassung dem Vogel auf der Außenseite entsprechen. Die als Akanthusblätter ausgeformten Irminger’schen Belege sind typisch für die Frühzeit der Meißener Porzellanmanufaktur. Sie finden sich so auch auf einer weiteren Kumme in der Sammlung des Badischen Landesmuseums (Inv.-Nr. V 19229) sowie auf einer hohen Tasse (Inv.-Nr. V 19438). Die Innenseite verbindet eine fein ausgeführte Kalligraphiebordüre im Stil der Schönschreibmeister des 16. und 17. Jahrhunderts mit der Darstellung der Jagdgöttin Diana im zeitgenössischen Kostüm des 18. Jahrhunderts. Rudolf Just wies 1959 darauf hin, dass solche kalligraphischen Golddekore in der Meißener Porzellanmanufaktur selbst nicht gebräuchlich waren, sondern von einem Goldmaler in Dresden ausgeführt wurden, der die so dekorierten Porzellane als Halbfabrikat an Hausmaler weiterveräußerte. Just und nach ihm weitere Autoren weisen Meißener Porzellane mit Kalligraphiebordüren und szenischer Darstellung in Kostümen des 18. Jh. (mehrfach zum Thema Jagd) der Werkstatt des Hausmalers Franz Ferdinand Mayer aus Preßnitz in Böhmen (später Prisecnice, Tschechischen Republik, heute nicht mehr existent) zu, der zwischen 1742 und 1776 tätig war. In seinen figürlichen Darstellungen malte Mayer überwiegend europäische galante Szenen sowie mythologische Figuren. Sein bekanntestes Werk ist jedoch eine quadratische Meissener Porzellanplakette, die signiert und mit "15. Juny 1752" datiert ist. Die Tafel, die sich im Victoria and Albert Museum in London befindet (Inv.-Nr. C.117-1937), zeigt einen Stammbaum des kaiserlichen Paares und seiner fünf Kinder, wobei ein Platz für das sechste Kind "in Spe." frei gelassen wurde. Literatur: Franz Joachim Brechtel und Johann Neudörffer: Werke der Schönschreibmeister; Nürnberg 1573. - Rudolf Just: Neue Forschungen über die Pressnitzer Porzellan-Hausmalerei; in: Mitteilungsblatt der Keramik-Freunde der Schweiz; Heft 46 (1959), S. 27-33
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