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Stützfigur eines Weihrauchständers: Tänzer

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P O Der Weihrauchständer (Thymiaterion) besteht aus drei separat gearbeiteten Elementen. An einem auf Löwentatzen ruhenden, dreifüßigen Untergestell, auf dem drei Enten sitzen, schließt eine Trägerfigur an. Die Figur stellt einen schwungvoll tanzenden Jüngling dar, der bis auf elegante Schnabelschuhe und je einen Armreif an den Oberarmen, unbekleidet ist. Er hat den Oberkörper und den Kopf zurückgewandt, den linken Oberschenkel scharf angezogen und die bis in die Fingerspitzen durchgestreckten Arme diagonal vom Körper weggeführt. Er balanciert auf seinem Kopf die Verlängerung des Geräteschafts mit einem Blätterkranz so, als ob er inmitten einer Tanzbewegung innehielte. Die einst lose aufgesetzte Räucherschale ist verloren. Das Motiv des Tanzes weist auf die Unterhaltung bei Banketten hin, bei denen solche Räuchergeräte Verwendung fanden. Der Räucherständer zeugt davon, dass Tanz und Musik bei den festlichen Banketten der Etrusker ihren festen Platz besaßen. Dies bezeugen auch Wandmalereien in etruskischen Gräbern, welche feierlich gekleidete Männer und Frauen beim Gelage zeigen, wie sie von Akrobaten, Tänzern und Musikanten unterhalten werden. Zwar wurde ihre Kunst geschätzt und galt als unverzichtbar bei Feierlichkeiten, doch gehörten Tänzer und Musiker, wie auch Diener, der gesellschaftlichen Unterschicht an. Als Ausdruck für ihre niedrige soziale Stellung ist die Nacktheit des Tänzers zu verstehen. Das Festmahl der Etrusker veranschaulicht nicht nur die lebensfreudige etruskische Kultur; das repräsentative Tafeln zeugt auch von sozialem Prestige und Wohlstand der Teilnehmer – und zwar im Diesseits wie auch im Jenseits. Der Luxus, den man zu Lebzeiten genossen hatte, sollte dem Grabinhaber in seinem Leben nach dem Tode nicht fehlen. Deshalb gehörte auch ausgefallenes Geschirr und Räuchergerät zur adäquaten Ausstattung von Banketten und Totenmälern.
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