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Zwei Handpauken

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P O Zwei zusammengehörende Handpauken, sogenannte »nakkare«, die aus je einem kegelstumpfförmigen Kessel bestehen. Der Kessel ist jeweils aus getriebenem Kupfer mit einem flachen, in der Mitte schwach nach außen gebuckelten Boden und einer etwas eingezogenen, nach außen mit einem mehrteiligen Holzkranz umrandeten Paukenöffnung. Über diese ist eine ungefärbte Tierhaut mithilfe eines Geflechtes aus z. T. doppelten Lederstreifen gespannt. Die Streifen sind kreuzweise um die Leibung gelegt und um einen Bodenring geflochten. Kleine, in das Ledergeflecht eingesteckte Holzstücke dienen zur besseren Spannung des Paukenfelles bzw. zur Feinabstimmung der unterschiedlichen Tonlage des ansonsten gleichgestalteten Paukenpaares. Auf dem tiefer gestimmten Instrument wurden die Hauptschläge und auf dem zweiten die höheren rhythmischen Schläge ausgeführt. An einer der beiden Handpauken sind zwei spiralig gedrehte Lederschlaufen zur Befestigung am Sattel angebracht. Eine von diesen ist mit einem Riemchen im Spanngeflecht der anderen verknotet. Der dreiteilig geschnittene Schutzüberzug besteht aus dünnem Leder und ist mit Biesennähten um den Kesselrand festgezogen. Außerdem haben sich zwei runde Schutzkappen für das Paukenfell aus dunkelrotem Leder mit angenähten, den Kessel überlappenden Randstreifen erhalten. Auf der Kappe außen lassen sich jeweils zwei sich überkreuzende Zierwülste erkennen. Von den Lederriemchen zum Festziehen der Kappen haben sich nur Reste erhalten. Auf Pferden oder Kamelen getragen, waren Handpauken zusammen mit weiteren Pauken und verschiedenen Blasinstrumenten wesentlicher Bestandteil der osmanischen Feldmusik »mether«. Sie kamen bei Paraden und im Kampf zum Einsatz und spielten auch im Ritual des sufischen Ordens der Bektaşı eine besondere Rolle, denen die Janitscharen (Elitesoldaten der Osmanen) angehörten. Es heißt, das Verstummen der Pauken habe die Niederlage einer Schlucht angekündigt und die Krieger zur Flucht gemahnt. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 286 f., Kat. 238.
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