P O https://data.landesmuseum.de/id/6FF22FFDD5F845BEB080F20F0FCEC367

»Orientalischer Raum« der Badischen Kunst- und Kunstgewerbeausstellung Karlsruhe 1881

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O blmonto:xCurator
S P O ic:ontology/Concept
S P O dct:type
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O dct:identifier
S P O schema:image
S P O dct:description
P O Der Lichtdruck mit dem Titel »Orientalischer Raum« gibt den Blick in den Pavillon der »Badischen Kunst- und Kunstgewerbeausstellung Karlsruhe 1881« frei. Unterhalb eines Baldachins im maurischen Stil werden orientalische Kunstwerke präsentiert. Der Raum mit Anklängen an architektonischen Elementen der Alhambra in Granada greift auf das im Jahr 1856 erschienene Werk »Grammar of Ornament« des englischen Architekten und Designers Owen Jones (1809-1874) zurück. Dieser hatte in jungen Jahren die Alhambra besucht und vor Ort Bauaufnahmen gemacht. Als »Superintendent of the works of the exhibition« wurde er mit der Ausgestaltung der ersten Weltausstellung in London beauftragt. Die Aufnahme ist rechts unten bezeichnet mit »Aufnahme und Lichtdruck von J. Baeckmann in Karlsruhe«. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts galt als das »Zeitalter der Ausstellungen«. Auftakt hierfür war die erste Weltausstellung in London 1851. Rasch folgten weitere in den imperialen Metropolen des Westens, z.B. in Paris, London, Wien und Chicago. Ihr Anspruch war es, die materiellen Errungenschaften des industriellen Fortschritts, wie Konsumgüter und technische Erfindungen, aber auch Kunstwerke im Wettbewerb der Nationen zu präsentieren. Auch der Badische Kunstgewerbeverein zu Karlsruhe war auf Weltausstellungen vertreten, in Chicago (1893) allein mit 112 Ausstellern. Kennzeichnend waren anfangs herausragende Bauwerke, wie der Pariser Eiffelturm, später vor allem Nationenpavillons als Ausdruck kultureller Selbstdarstellung. Der »eurozentristische« Blick äußerte sich in der Zurschaustellung »exotischer«, vermeintlich »primitiver« Völkergruppen als Kontrast zur »zivilisierten« Moderne Europas. Nach diesem Vorbild fanden auch Kunstgewerbeausstellungen in örtlichen Gewerbehallen wie in Karlsruhe statt. Die Zurschaustellung fremder Kulturgüter verfolgte ein weiteres Ziel: Die Erzeugnisse anderer Kulturen dienten als Quelle der Inspiration, das heimische Kunstgewerbe zu erneuern. Das Kunsthandwerk als wichtiges Arbeitsfeld zwischen dem konventionellen Handwerk und der Kunst führte schließlich im 19. Jahrhundert europaweit zum Ausbau einer neuen Museumsgattung: dem Museum für Kunstgewerbe. Auslöser war die englische Kunstgewerbebewegung um William Morris (1834-1896) und dem South Kensington Circle. Als Prototyp galt das »Victoria & Albert Museum« in London, das aus der ersten Weltausstellung hervorgegangen war. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 63.
S P O dct:date
S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O rdfs:label
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O sioc:has_service
S P O dct:spatial
S P O dct:keyword