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Gebetskette zur Anrufung Allahs

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P O Die Gebetskette aus Iran weist 99 Perlen und zwei sogenannte Gedächtnisperlen aus Achat auf. Die in nichtarabischen Sprachen unter der Bezeichnung »tasbih«, »tesbih« oder »tespih«, im Arabischen unter »misbaha« bekannte Gebetskette verweist mit der Anzahl ihrer Perlen auf die 99 Namen Allahs. Die Perlen erleichtern das Abzählen der Namen Allahs, während die eingesetzten Gedächtnisperlen unterstützend wirken. Die »tasbih« ist auch ein Hilfsmittel bei der Ausführung des »dhikr« (= Lobpreisung Allahs), die eine besondere Rolle im Sufismus spielt. Die Kette dient nicht nur dazu, das Abzählen der 99 Namen Allahs zu erleichtern, sondern auch Allah als Abschluss des Gebets mit drei im Islam häufig gebrauchten Formeln zu preisen. Der Gläubige spricht 33 Mal »subhan allah« (sub'anahu wa ta'ala) (= gepriesen sei Gott), 33 Mal »al-hamdulillah« (al-'amdu li-llah) (= gelobt sei Gott), 33 Mal »allahu akbar« (= Gott ist größer) und einmal das islamische Glaubensbekenntnis (»la ilaha illa llah«) (= es gibt keinen Gott außer Gott). Falls Muslime keine Gebetskette mit sich führen, zählen sie die Ausrufe an den Fingern ab. Gebetsketten wurden von Mitgliedern verschiedener Religionen verwendet, um die Wiederholungen von gleichen oder gleichartigen Gebeten, Gesängen oder Andachten zu zählen. Neben ihrer Bedeutung in religiösen Ritualen können Zählketten auch der Meditation oder der Entspannung dienen. An einer Schnur aufgereihte Perlen oder Knoten sind in vielen Kulturen seit Jahrtausenden ein weit verbreitetes »mnemotechnisches« (zu deutsch: Gedächtniskunst) Hilfsmittel. Die im christlichen Abendland bekannteste Form ist der »Rosenkranz«, der sich mit den frühmittelalterlichen Gebeten nach und nach zu seiner heutigen Form entwickelte. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 56, Abb. 51.
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