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Teller aus dem Porzellanservice "Schönwald 211"

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P O Das Geschirr „Schönwald 211“ wurde 1949/50 von Hermann Gretsch entworfen. Das Sortiment umfasste verschiedene Teile für Kaffee-/Teeservice und Speiseservice in unterschiedlichen Größen in rein weißer Ausführung oder mit Dekor. Beispielsweise standen für die Kaffeekanne vier verschiedene Größen zur Auswahl und für die Teekanne drei. Den „Gießer niedrig“ sowie die Zuckerdose gab es jeweils in vier Größen. Eine Mitte der 1950er Jahre erschienene, im Firmenschriftenarchiv des Badischen Landesmuseums aufbewahrte Produktbroschüre zum Service „Schönwald Form 211“ (Inv. Nr. FS 910) bewirbt dieses wie folgt: „Das Bestimmende der Mode ist der Wechsel. Mode läßt sich nicht konservieren. Versucht man es doch, so wirkt sie lächerlich. Eine Dame, die in ihrer Bekleidung stets der neuesten Mode folgt, weiß sehr wohl, daß sie ein ausgesprochenes Modekleid nicht lange tragen kann. Anders ist es bei unseren Tischgeschirren. Gebrauchsgeschirr sind, wie unser gesamter Hausrat, ein Lebensgut, das dem raschen Wechsel der Mode nicht unterliegen darf. Würden wir zu einem Geschirr greifen, das der augenblicklichen Mode entspricht, so wäre es schon nach wenigen Jahren überholt. Eben deshalb hat sich der Gedanke des Serien- und Aufbaugeschirres durchgesetzt. Es unterscheidet sich von den vergänglichen Modeschlagern nicht nur dadurch, daß man es in beliebiger Stückzahl erwerben, im Laufe der Zeit vervollständigen und zerbrochen Stücke jederzeit ersetzen kann, sondern auch durch seine geschmackliche Dauerhaftigkeit, die auf der Harmonie materialgerechter, gebrauchstüchtiger und guter Gestaltung beruht. Daß dieser Weg der rechte ist, hat bereits unsere Geschirrform ‚Schönwald 111‘ bewiesen, die gleich nach ihrem Erscheinen wegen ihrer Schlichtheit und Klarheit Anerkennung fand und sich heute allgemeiner Beliebtheit erfreut. Um aber hier nicht stehen zu bleiben und Wünschen nach einer Variation entgegenzukommen, die der geschmacklich dauerhafte Formtypus erlaubt, haben wir die neue Geschirrserie ‚Schönwald 211‘ geschaffen. Auch sie verfolgt die Linie schöner Einfachheit in anmutiger Form, die den edlen Werkstoff zu gebührender Wirkung bringt und zugleich handlich ist. Der Entwurf ist eine der letzten Arbeiten von Dr. Hermann Gretsch, mit dem uns eine langjährige Zusammenarbeit verband. Das Ergebnis zeugt von seiner Auffassung, daß das Einfache, vereint mit Schönheit und Zweckmäßigkeit, das unserer Zeit Angemessene ist und die Gewähr für Dauerhaftigkeit bietet.“ Lit.: Marc Cremer-Thursby: Design der dreißiger und vierziger Jahre in Deutschland – Hermann Gretsch, Architekt und Designer (1895-1950), Frankfurt a. M., Berlin, Bern u. a. 1996 (= Europäische Hochschulschriften, Reihe XXVIII Kunstgeschichte, Bd. 226).
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