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Kelchglas aus der Trinkglasgarnitur Nr. 1559

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P O Die Trinkglasgarnitur Nr. 1559 entwarf Hermann Gretsch im Jahr 1932 für die Kristallwerke Josephinenhütte AG, die Produkteinführung erfolgte 1936. Die aus dünnwandigem hellem Bleiglas gearbeitete Garnitur umfasste bei der Produkteiführung folgende Einzelgläser: Sektglas, Sherryglas, Bowlenglas, Römer, Bierbecher, Weißweinglas, Rotweinglas, Bierkelch bzw. Limonadenglas. Eine im Firmenschriftenarchiv des Badischen Landesmuseums aufbewahrte, um 1957 erschienene Produktbroschüre des Herstellers mit dem Titel „Die ‚Auslese‘ aus der Kollektion der Graf Schaffgotsch’schen Josephinenhütte GmbH.“ bildet gleich auf Seite 2 die Garnitur „Dr. Gretsch“ mit vier Gläsern ab. Ergänzend sind die Bruttorpreise für die Gläser „Weißwein 3 3.80“, „Rotwein 4 3.60“, „Südwein 5 3.20“, „Kognakschale 6 a 3.20“, „Sektkelch 8 4.20“ und „Bierbecher 10 3,-“ aufgelistet. Den Stellenwert dieses Gläsersatzes im Werk von Hermann Gretsch verdeutlicht das Erwähnen dieses Entwurfs im Rahmen einer Würdigung im Jahr 1960 anlässlich des 10. Todestages von Hermann Gretsch: „Der Bleikristallkelchsatz, dem die Josephinenhütte den Musternamen ‚Dr. Gretsch‘ mit auf den Weg gab, erschien 1936 und wird noch heute hergestellt. Die zart geführte feine Form hat das atemgeblasene, ausgesprochen Gläserne, das Material, Gebrauch und Form zur Einheit verschmilzt.“ (zitiert nach Cremer-Thursby, S. 140). Die Trinkglasgarnitur befand sich vormals in der Sammlung des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg in Stuttgart. Nach dessen Auflösung wurden große Teile der Sammlung in den Bestand des Badischen Landesmuseums überführt. Das Landesgewerbeamt hatte die Gläser 1956 direkt vom Hersteller erworben. Lit.: Marc Cremer-Thursby: Design der dreißiger und vierziger Jahre in Deutschland – Hermann Gretsch, Architekt und Designer (1895-1950), Frankfurt a. M., Berlin, Bern u. a. 1996 (= Europäische Hochschulschriften, Reihe XXVIII Kunstgeschichte, Bd. 226).
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