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Birnkrug: Schneider
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Der auf der Scheibe gedrehte Birnkrug hat einen konischen Standring. Der Hals erweitert sich zum Rand hin. Der große Ausguss wurde von Dreher mit den Fingern gekniffen. Der Ohrhenkel ist außen stark gewölbt und innen fast flach. Er ist am oberen Ansatz mit dem Gefäßkörper glatt verstrichen. Das untere Ende des Henkels läuft spitz zu und liegt auf der Wandung des Gefäßkörpers auf. Auf der Unterseite findet sich die Signatur „Keim“ für den Durlacher Fayencemaler Johann Jakob Keim (1759-1822). Der Dekor ist mit Shwarz gezeichnet und mit den Farben Blau, Gelb, Ocker, Grün und Manganviolett gemalt. Die Schrift ist in Schwarz aufgetragen. Am Hals und auf der Schulter des Birnkrugs steht in Fraktur die Inschrift: „Conrad Hofheintz, / Eva Hofheintzin. 1807.“ Sieben verschiedenfarbige Rocaillebögen bilden eine oben offene Kartusche, die das Bildfeld definiert. In der Kartusche ist ein Schneider bei der Arbeit dargestellt. Im Zentrum des Bildes steht ein querrechteckiger Tisch, auf dem das Handwerkszeug des Schneiders liegt. Dazu gehören eine Schere, ein Bügeleisen, ein Nadelkissen; zudem liegt ein grüner Ärmel auf dem Tisch. An der linken Seite des Tisches sitzt der Schneider auf einem Stuhl und näht. Er trägt eine blaue Kniehose, eine blaugestreifte Weste und eine grüne Schirmmütze. Am Birnkrug findet sich links des Henkels ein grüner Bodenstreifen, auf dem eine Schale mit Weintrauben, Pflaumen, einem Apfel und einer Birne steht. Über der Schale fliegt ein Schmetterling. Rechts vom Henkel ist ein Blumenstrauß mit einer manganvioletten Rose und einer Tulpe dargestellt. Am Hals verläuft eine Randborte in Grün und Ocker. Auf den grünen Streifen sind zwischen zwei Linien Halbkreisbögen gezeichnet; der ockerfarbene Streifen ist mit einer gewellten Linie versehen. Unter der Randborte findet sich eine umlaufende Reihe blauer Girlanden. Der Henkel ist mit zwei stilisierten gelben Tulpen dekoriert. Die Malersignatur „Keim“ in der auf diesem Birnkrug gegebenen Schreibweise wird dem Durlacher Fayencemaler Johann Jakob Keim (1759-1822) zugeordnet. Er war um 1780-1810 in der Durlacher Fayencemanufaktur als Maler figürlicher Szenen sowie von Blumen und Obst auf Birnkrügen tätig. Die Darstellung einer Obstschale neben dem Henkel des Birnkrugs ist außergewöhnlich, da dort fast ausschließlich Blumen aufgemalt sind. Ein weiterer von Johann Jakob Keim signierter Durlacher Birnkrug mit einer solchen, seitlich platzierten Obstschale findet sich ebenfalls in der Sammlung des Badischen Landesmuseums (Inv.-Nr. V 3591). Dieser Birnkrug hat auch eine identische, wenn auch in der Farbabfolge vertauschte Randborte. Literatur zur Malersignatur: Durlacher Fayencen 1723-1847 ; Ausstellungskatalog des Badischen Landesmuseums Karlsruhe ; Karlsruhe 1975 ; S. 439, Nrn. 64-65 (Malersignatur); S. 445 (Keim).
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Obstschale
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Birnkrug: Schneider
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1807
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Handwerksarbeit; arbeitender Handwerker