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Decke mit reicher Blumenstickerei

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P O Bei der teppichartigen Decke handelt es sich um eine Tuchmosaikarbeit vermutlich aus Isfahan. Die später in Deutschland zu einem Wandbehang umgeänderte Decke ist gefüttert und mit einem roten Band gesäumt. Längs einer Schmalseite ist ein Rupfenband angebracht. Durch diese kann eine Stange zur Aufhängung an die Wand durchgeführt werden. Eine reiche Stickerei schmückt den Untergrund aus Wollflanell. Die Komposition folgt der klassischen Anordnung eines orientalischen Teppichs: Ein reich geschmücktes Mittelfeld wird von drei Bordüren gerahmt, deren Mittlere die breiteste ist. Der Dekor präsentiert im Mittelfeld acht Vierpässe mit wirbelartig angeordneten Blumen. In den Zwischenfeldern ergänzen weitere Wirbel das Bild. Auf der umlaufenden Bordüre dominiert ein Rankenwerk (Arabeske) mit sonnenblumenartigen Blüten den Dekor, der von zwei schmaleren Ranken mit Blüten im Profil flankiert wird (vgl. Inv.-Nr. D 196). Die Technik blumengeschmückter Teppiche aus Tuch geht auf persische Teppiche aus der im Nordwesten Irans liegenden Stadt Rascht zurück und ist entsprechend als »Rascht-duzi« (nach englischer Transkription: »Resht-duzi«) bekannt. In den wichtigsten Handelszentren Siebenbürgens (Rumänien) wurden diese Teppiche sehr früh gehandelt und fanden von hier aus auch den Weg nach Westeuropa (vgl. Inv.-Nr. D 192). Die vorliegende Decke wurde Ende des 19. Jahrhundert von Hermann Götz (1848-1901) in Damaskus erworben. Götz war von 1879 Professor und ab 1882 bis 1901 Direktor der Großherzoglichen Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. Ab 1885 setzte er sich für die Gründung des badischen Kunstgewerbevereins sowie 1889/90 für die Einrichtung eines Kunstgewerbemuseums ein, dessen Sammlungsbestand durch sein Engagement rasch anwuchs. Orientalische Textilien waren schon früh begehrte Luxusartikel. Bezeichnungen wie Damast, Chiffon oder Brokat sind in die europäischen Sprachen eingegangen. Abbildungen von Teppichen auf Gemälden der Gotik und Renaissance zeugen vom regen Handel zwischen Venedig und der islamischen Welt. Schon im frühen Mittelalter gelangten Seidenstoffe in den Westen, wo sie Reliquien umhüllten, zu Messgewändern oder gar zum Krönungsmantel der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches verarbeitet wurden. Im 17. Jahrhundert betrieb der Safawidenhof (1501-1722) einen regen Handel mit Europa und bemühte sich, einen neuen Absatzmarkt für persische Teppiche und Seidenstoffe auch in Ostmitteleuropa zu erschließen. Ab 1750 importierte man Wollflanellstoffe aus dem englischen Gloucester, später aus Österreich, in den Iran, um dort Decken wie diese zu schaffen. Vor allem mit der Kunstgewerbebewegung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gelangten wiederum im Iran produzierte Gewebe als Anschauungsmaterial für angehende Kunsthandwerker nach Europa. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 78, Abb. 79.
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