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Deckeltasse mit Wirtshausszene vor Landschaft

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P O Die Tasse hat einen leicht eingezogenen Standring. Über diesem wölbt sich der Gefäßkörper aus und steigt dann leicht konisch an. Der eckige Henkel ist profiliert. Zur Tasse gehört ein gewölbter Deckel mit Blütenknauf. Die Tasse ist farbig und mit Gold bemalt. Sie hat an der Unterseite eine unterglasurblaue Schwertermarke mit Stern. Standring, Henkel und Blütenknauf sind Gold staffiert. Die Ränder der Tasse und des Deckels sind mit identischen, in Gold gemalten Bordüren verziert. Auf der Tasse ist auf einem Terrainstreifen eine weite Landschaft dargestellt. Am rechten Bildfeld ist ein Wirtshaus dargestellt, in dessen Tür eine Frau steht. Links vor dem Haus steht ein Tisch, an dem zwei Kartenspieler sitzen. Drei weitere Männer stehen beobachtend neben dem Tisch. Auf dem Deckel ist ebenfalls ein Terrainstreifen dargestellt. Auf diesem steht ein auf Stöcken gestütztes altes Paar, zwischen den beiden Alten ist ein kleines Kind zu erkennen. Dahinter reitet ein größeres Kind auf einem Esel. Links steht eine Ziege. Eine kleine Baumkulisse bildet den linken Rand der Szene. Die Malerei auf der Tasse reproduziert szenisch verkürzt einen Entwurf des flämischen Malers David Teniers (1610-1690) mit dem Titel „Delassement de paysans Flamands“ („Erholung für flämische Bauern“), die um 1750 vom Stecher und Verleger Pierre Louis Surugue (1716-1772) als Druckgraphik reproduziert wurde. Ein Exemplar davon verwahrt das Kupferstichkabinett des Herzog Anton Ulrich Museums in Braunschweig (Inv.-Nr. PLSurugue AB 3.18). In der Sammlung des Badischen Landesmuseums findet sich eine weitere Deckeltasse gleicher Form (Inv.-Nr. V 19280 a) sowie die zu den beiden Tassen gehörenden Untertassen (Inv.-Nrn. V 19280 b und V 19281 b); alle vier Objekte sind mit bäuerlichen Genreszenen nach Teniers dekoriert. Nachweis der Druckgraphik in Braunschweig: www.virtuelles-kupferstichkabinett.de/de/search/
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