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Sattel mit Metalldrahtstickerei

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P O Bei diesem Sattel handelt es sich um einen sogenannten orientalischen Bocksattel. Er besteht aus einem hohen Vorder- und einem niedrigeren Hintersteg, die seitlich durch zwei Trachten verbunden sind. Die hohe Sattelkammer lässt die Wirbelsäule des Pferdes frei, das Gewicht des Reiters wird über die Trachten auf den Rücken übertragen. Die höhere Ausführung der Stege (Zwiesel) bietet dem Reiter zusätzlichen Halt im Sattel. Dieser Sattel besitzt einen hölzernen Sattelbaum, der vollständig mit einer Zwischenschicht aus zerfaserten Sehnen belegt ist. Auf der Unterseite ist der Sattelbaum gänzlich mit Birkenrinde beklebt. Die schräg gestellten, nach außen stark gewölbten und nach hinten etwas auseinanderlaufenden Trachten weisen vorstehende, nach unten gerundete Ecken auf. Im Mittelstück ist jeweils ein rechteckiger Ausschnitt für die Steigbügelriemen vorgesehen. Auf der Rückseite des Hinterzwieselbogens befindet sich je ein angenagelter, weißlicher Lederstreifen mit langem Schlitz. Der steile, nur leicht nach vorne geneigte Vorderzwieselbogen besitzt beidseitig einen gewölbten, zurückgebogenen Knauf. Der etwas stärker nach hinten geneigte Hinterzwieselbogen zeigt einen nach außen gewölbten Knauf. Die hochgewölbte Sitzfläche ist aus einer gehärteten Masse von zerfaserten Sehnen und Leim über den Trachten und den Innenseiten der Sattelbögen ausmodelliert. Eine verbliebene Öffnung mit einem auf Scheitelhöhe an den Schmalseiten genageltes Lederband bildete die Sitzunterlage. Das noch 1842 erwähnte »grün tuchene silbergestickte Sitzkissen« ist nicht mehr vorhanden. Oberhalb der Trachten sind Satteltaschen aus rotbraunem Leder angenagelt und beidseitig mit grünem Wolltuch beklebt. Am Rand laufen Wolkenbandmotive in silbervergoldeter Metallstickerei um. Die Außenseiten der Sattelbögen und die der Trachtenenden sind bemalt. Sie zeigen feine Blatt- und Blütenranken, die in Pudergold überzogen sind. Auf dem Knauf und der Stegmitte lassen sich leuchtend rote Medaillons erkennen, die mit einer Blüte und wirbelartig geordneten Blatt- und Blütenranken verziert sind. Zwischen diesen finden sich auch stark geschweifte, grüne Wolkenbänder mit einer eingeschriebenen Punktreihe. Diese Bänder sind von der ostasiatischen Kunst inspiriert. Das Leben der Nachkommen eines nomadischen Reitervolkes war aufs Engste mit dem Pferd verbunden. Entsprechend schmückten die Osmanen ihre Pferde mit kostbarem Reitzeug wie ausgefallenem Kopfgeschirr, erlesenen Sättel und Pferdedecken. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 134 f., Kat. 57.
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