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Elfenbeinhumpen

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O vergoldet
S P O geschnitzt
S P O montiert
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S P O dct:date
S P O 3. Viertel 17. Jh.
S P O blmonto:xCurator
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S P O dct:type
P O Humpen
S P O dct:spatial
S P O Wien
S P O Augsburg
S P O ic:ontology/Concept
S P O Kuriositätenkabinett; Kunst- und Wunderkammer
S P O dct:description
P O Der prächtige Elfenbeinhumpen zeigt bereits in der skulpturalen Bekrönung des Deckels das Thema der reich geschnitzten umlaufenden Darstellungen auf der Wandung. Der muskulöse Held Herkules steht über zwei unterlegenen Frauen und holt mit seiner Keule zu einem wuchtigen Schlag aus, während er mit der anderen Hand den Kopf einer Frau wegdrückt. Sein Löwenfell ist herabgeglitten, das Löwenmaul beißt sich in der Schulter der Kauernden fest: Herkules bezwingt die Amazonen. Auf der Humpenwandung ist der Kampf gegen das Heer der Amazonen unter meisterhafter Ausnutzung der Materialtiefe des Elfenbeins bis in feinste Details ausgebreitet. Vom Henkel aus stürmen Amazonen zu Pferd auf die Hauptszene, die wiederum Herkules zeigt, wie er mit der Keule auf eine gestürzte Amazone einschlägt. Von links naht die Amazonenkönigin – der Wimpel hinter ihr hat die Aufschrift „AMACONI“ - und zielt mit einem Pfeil auf Herkules. Ihre Begleiterin trägt einen Turban in Andeutung der östlichen Herkunft der Amazonen. In virtuosen Verkürzungen sind viele weitere Kämpfende zu Pferd, aber auch Gefallene zu sehen. Die Friese an Deckel und Fuß des Humpens stellen acht der Herkulestaten vor: Herkules erwürgt den nemäischen Löwen; Herkules in der Wiege erwürgt zwei Schlangen; Herkules brennt der Hydra die Köpfe aus; Herkules legt den Höllenhund Cerberus an die Leine; Herkules tötet die stymphalischen Vögel; der Kampf mit dem Riesen Antaios, Herkules erlegt den erymanthischen Eber; Zähmung des kretischen Stiers. Zwischen die Szenen sind Rahmen mit Knorpelwerk eingefügt, darin Masken bzw. Gorgonenhäupter. Einen Gegensatz zu den brutalen Kampfszenen bildet der Griff des Humpens. Er zeigt in Rankenwerk eine Mutter mit ihren Kindern. Obgleich mit einem funktionstüchtigen Deckel versehen, hat der Humpen keinen Metalleinsatz. Er ist also ein reines Schaugefäß, zumal die Fragilität des geschnittenen Elfenbeins eine Benutzung verbietet. Der Humpen stammt aus der Kunstkammer der Großherzöge von Baden Der Humpen wurde als Hochzeitgeschenk entworfen. Für jeden Fürsten war Herkules als Identifikationsfigur ein geläufiges Bild, ebenso das Lösen des Gürtels der Amazonenkönigin als Metapher für eine Hochzeit. Die Zuschreibung an den Meister der Sebastiansmartyrien erfolgt auf Grund der expressiven und für diesen Künstler typischen Gestaltung der Physiognomien.
S P O dct:keyword
S P O Amazone
S P O Herakles
S P O Raritätenkammer
S P O Kunstkammerobjekt
S P O Amazonenkampf
S P O rdfs:label
P O Elfenbeinhumpen
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O Silber
S P O Elfenbein
S P O schema:image
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S P O dct:identifier
P O 95/910