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Oberteil von einem Bugaku-Kostüm aus dem Nô-Theater für ein Kind

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P O Das Oberteil, ein sogenannter »happi«, besteht aus einem rotorangenen Seidengewebe mit lancierten Mustern von Schmetterlingskostümen »kocho«-Kostümen. Dem Oberteil fehlt die für diese Art Kostüme übliche Schleppe. Dafür besitzt es aus zwei zusammengenähten Stoffbahnen doppelt so breite Ärmel wie üblich. An diesen sind außen Bänder befestigt, die dem Zusammenraffen der Ärmel an den Handgelenken dienen. Bei dem komplexen Seidengewebe mit zusätzlich lancierten Musterschüssen, die von einem separaten, feineren Kettfadensystem gehalten werden, handelt es sich um einen »Betsugarami-nishiki«. Ansonsten übliche vergoldete Papierlamellen (»kin hiraku«) wurden bei dem Gewebe weniger verwendet. Der Stoff ist ein im Vergleich zu früheren Beispielen weniger erlesenes Gewebe aus der späteren Edo-Zeit (1603-1868). Darauf deutet die Palette der Farben hin, die reduzierter aufgebracht wurde. Mit einer dazugehörigen Hose »kukuri-bakama« aus der Sammlung (Inv. A 1824) bildet das Oberteil ein »Bugaku«-Kostüm für ein Kind und war für das Nô-Spiel vorgesehen. Im Nô waren die Kostüme besonders prächtig und kostspielig. Selbst für sozial bescheidene Rollen, z. B. für die schauspielerische Darstellung eines Fischers oder eines Gärtners, wurden die Kostüme aus den kostbarsten Materialien angefertigt. Zwar waren diese in der Farbgebung verhaltener, nie aber realistisch ärmlich oder schmutzig. Der Stil der Kostüme kann nicht einer einzigen Periode zugewiesen werden. Vielmehr speist er sich aus einer Synthese von verschiedenen Stilen und Epochen zwischen dem 14. bis 18. Jahrhundert. Auf der Bühne tragen Schauspieler auch heute Kostüme, die sich in der Meiji-Zeit (1868-1912) an ältere Gewänder orientierten. Einige Exemplare stammen sogar aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. »Nô« ist eine Form des japanischen Theaters, das traditionell nur von Männern gespielt bzw. getanzt und musikalisch begleitet wird. Meist trägt der Hauptdarsteller (»Shite«) eine Maske. Die Themen kreisen vorwiegend um Geschichten aus der japanischen oder chinesischen Mythologie und aus der Literatur. Einige Nô-Theaterstücke befassen sich heute unter dem Beisein von Schauspielerinnen mit Gegenwartsthemen. Die Wurzeln lassen sich auf das chinesische »Nuo« der Tang-Zeit (617/18-907) und das volkstümliche Theater zurückführen. In Japan wurden die Spiele im 14. Jahrhundert eingeführt. In der Edo-Zeit (1603-1868) war es ein Privileg der Samurai, das Nô-Theater zu spielen und zu besuchen. Damals hatten Nō-Schauspieler den erblichen Samuraistatus. Literatur: Nō-Theater. Kostüme und Masken, hrsg. von Ulrike Dembski und Monica Bethe mit Einleitung von Stanca Scholz-Cionca, Wien 2003; John Wesley Harris, The traditional theatre of Japan. Kyogen, Noh, Kabuki and Puppetry, Lewiston u. a. 2006.
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