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Weihwasserbecken mit Christuskind

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P O Reliefiertes Weihwasserbecken. Dargestellt ist das segnende Christuskind hinter einer Brüstung. Es wird seitlich von zwei Blumen flankiert, die Akeleien (Hahnenfußgewächse) sein könnten, die mit dem Heiligen Geist in Verbindung gebracht werden. Vor der Brüstung tritt das Becken für das Weihwasser hervor. Dadurch entsteht der Eindruck, das Christuskind befinde sich in einem architektonischen Rahmen wie etwa auf einem Balkon. Mit der linken Hand des Kindes, die in das längliche Becken hineinzugreifen scheint, stellt Süs auf raffinierte Art den Bezug zur religiösen Handlung der Kirchenbesucher her. Wilhelm Süs (1861-1933) sah während eines Besuchs um 1895 beim befreundeten Maler und Grafiker Hans Thoma (1839-1924) Teller, die Thoma versuchsweise bei einem Töpfer in Oberursel mit eingeritzten Dekorationen versehen hatte. Er ließ sich durch diese Beispiele anregen und richtete mit dem Ingenieur Karl Vogel eine kleine Werkstatt ein, um spezielle Keramiktechniken zu erproben. Die Erzeugnisse dieser Werkstatt lehnten sich zum Teil an die Majoliken der italienischen Renaissance an und wurden teilweise nach Entwürfen von Thoma ausgeführt. Seit 1898 wurden Süs und Vogel durch den Porzellanmaler Wilhelm Becker unterstützt, der viele Erfahrungen von seiner Tätigkeit an der Meissener Porzellan-Manufaktur mitbrachte. Im Jahre 1900 veranstaltete das Frankfurter Kunstgewerbemuseum eine vielbeachtete Ausstellung von Arbeiten aus der Werkstatt von Süs, Vogel und Becker. Einige Entwürfe hatte auch Hans Thoma geliefert. Ermutigt durch diese Ausstellung, regte Thoma eine Verlegung der Werkstatt in die badische Residenz an. Diese Zielsetzung wurde durch den Kunstförderer Großherzog Friedrich I. unterstützt, worauf 1901 die Großherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe gegründet wurde, zu deren Leiter Süs ernannt wurde. Die Manufaktur war nicht als rein kommerzieller Betrieb ausgelegt; sie sollte vielmehr Künstlern die Möglichkeit bieten, kostenlos in ihren Räumen mit Majolika zu experimentieren. Es gab daher keinen eigenen Stil der Majolika, sondern jeder Künstler konnte seine Eigenheiten und Vorlieben in die Werke einbringen. Wilhelm Süs war bald für seine prachtvollen und virtuosen Farben bekannt. Inspiriert wurde er durch die alte italienische Majolika. Er war sehr erfolgreich mit seinen Kompositionen und gewann sogar 1904 auf der Weltausstellung in St. Louis eine Goldmedaille. Seit 1914 lehrte Süs an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe und wurde drei Jahre später zum Direktor der Mannheimer Kunsthalle ernannt. Danach hat er sich bis zu seinem Tode 1933 fast nur noch mit Staffelei-Malerei beschäftigt und kaum noch keramische Arbeiten ausgeführt. Literatur: Erwerbungen der Freunde des Badische Landesmuseums, 25 Jahre Förderverein, Karlsruhe 2010 Hans-Thoma-Museum Bernau (Hrsg.): Keramiken von Hans Thoma, Wilhelm Süs, Karl Maximilian Würtenberger (Begleitheft zur Ausstellung), Karlsruhe 1976: Allgemeines Künstlerlexikon - Internationale Künstlerdatenbank Online.
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