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Steinschlossteschinke mit Säbel schwingendem Reiter

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P O Flinte aus Teschen (d. i. Schlesien / Süd-Polen), genannt Teschinke, bei der es sich zusammen mit einer weiteren Teschinke aus der Sammlung (Inv. Nr. D 85) um ein seltenes Paar handelt. Unter den in allen Teilen nahezu übereinstimmenden Teschinken müsste dieses Paar aus ein und derselben Werkstatt stammen. Unterschiedlich sind lediglich die späteren Abzugbügel gestaltet. Die Form und Ornamentierung der Schäftung legen eine Datierung um 1660 nahe. Erst um 1700 wurden jedoch die ursprünglichen Radschlösser durch Steinschlösser ersetzt. Die Teschinke weist einen achtkantigen, gegen die Mündung nur schwach verdickten Lauf mit sechs Sternzügen auf. Auf der Schwanzschraube, der Kammer, der Laufmitte und der Mündung sind gepunzte und gravierte Blütenornamente sowie aus Punkten gebildete Spiralmuster angebracht. Die trapezförmige Kimme und das längswulstige Korn sind aus Eisen. Das Steinschloss wurde wohl um 1700 umgerüstet. Die Schlossplatte des Steinschlosses ist mit gepunzter und gravierter Blüten- und Blattornamentik verziert. Der geschweifte Abzug ist am Ende eingerollt. Der Abzugbügel ist mit drei Fingerrasten ausgestattet. Der Vollschaft ist vollständig mit gravierten Bein- und Perlmutteinlagen bedeckt. Zwischen fadendünnen Spiralranken und kleinen Punkten lassen sich eichel- bzw. dreieckförmige Perlmutteinlagen ausmachen, die z. T. als Gesichter ausgebildet sind. Zum figürlichen Schmuck gehören ein säbelführender Reiter auf einem springenden Pferd mit Hund sowie zwei sphinxartige Fabelwesen auf der Wangenseite. Die Kolbenunterseite ziert ein Pferd, die Schlossseite ein Hirsch mit einem Hund. Auch auf der Laufschäftung erscheinen zweimal im Wechsel ein Hund und ein Hase. Die Kolbenlade ist mit einem gewölbten Schiebedeckel ausgestattet. Dieser Flinte wurde später ein hölzerner Ladestock hinzugefügt. Die Teschinke bzw. das Teschinkenpaar gehört zusammen mit einigen weiteren Stücken zu der Gruppe der »nicht-osmanischen« Gegenstände, die 1771 in die »Türckische Kammer« eingingen. Markgraf August Georg Simpert von Baden-Baden (1706-1771) hatte die »Türckische Kammer« zum Gedenken an die siegreichen Schlachten seines berühmten Vaters, Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707), dem »Türkenlouis«, im Rastatter Schloss zusammengestellt. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 428, Kat. 362.
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