P O https://data.landesmuseum.de/id/9D9F51CE466C16AF5020EEA319D2C1A8

Gefäß vom Typus »kuro Seto« bzw. »Setoguro«

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P O Bei dem Gefäß handelt es sich um hochgebranntes Steinzeug, wie dies für die sogenannte »Seto-Keramik« charakteristisch ist. Höchstwahrscheinlich wurde es von einem Deckel verschlossen, der heute fehlt. Das Behältnis steigt zylinderförmig auf. Die mit einer wulstförmig betonten Stufe stark abgesetzte Schulter leitet zu einem ebenso zylinderförmigen Hals mit einer leicht ausgezogenen Lippe über. Eine mittig platzierte, kreisförmige Aussparung auf dem Körper zeigt eine stilisierte Chrysanthemenblüte vor weißem Grund. Der Typus dieser Keramik wird »kuro Seto« oder auch »Setoguro« (= schwarzes Seto) genannt. Namentlich verweist die Gattung auf die Öfen von Seto. Eine weitere Bezeichnung für dieselbe Keramik lautet »hikidashiguro«, die wörtlich »schnell aus dem Ofen gezogenes Schwarz« meint. Die Oberflächenbeschaffenheit des Steinzeugs und die auffällig schwarze Glasur des vorliegenden Gefäßes deuten darauf, dass die Ware noch im glühenden Zustand (ca. 1200-1220 Grad) aus dem Ofen gezogen wurde. Die feinsten schwarzen Teeschalen, sogenannte »Setoguro-Chawan« aus den Öfen außerhalb von Tajimi in der Präfektur Gifu, werden »hikidashi-guro« (= herausgezogenes Schwarz) genannt. Diese wurden nur in einer sehr kurzen Zeitspanne, in der Tenshō- und Bunroku-Ära (1573 - 1596), produziert und mussten anschließend ihre Produktion wieder einstellen. Eine Wiederbelebung der Tradition erfolgte erst in den 1920er Jahren unter der Leitung von Katō Tōkurō (1897-1985) und Toyozō Arakawa (1894-1985), die beide spektakuläre Setoguro-Chawan herstellten. Die schwarze Farbgebung wird gewöhnlich mit negativen Dingen und Erscheinungen wie das Böse und das Furchteinflößende verbunden. Nur für die Teezeremonie wird in Japan eine schwarze »Chawan« (= Teeschale) über alle Maße geschätzt und anderen Farben vorgezogen. Der Grund liegt in einer weit verbreiteten Legende: Einst soll der große Teemeister Sen no Rikyū (1522-1591) für den Genuss seines Tees schwarze Chawan bevorzugt haben. Diese Vorliebe soll ihm am Ende das Leben gekostet haben. Im Wissen darum, dass sein Gebieter, Hideyoshi, das Schwarz verachtete, weil es diesen angeblich an seine Erziehung in der Unterschicht erinnerte, wagte es Rikyū, ihm Tee in einem schwarzen Chawan zu servieren. Rikyū verband Aspekte des täglichen Lebens mit höchsten spirituellen und philosophischen Ansprüchen zu dem »einen einzigartigen Lebensweg«. Seine Gedanken hierzu leben bis in die Gegenwart als »Teeweg« weiter. Für Rikyū war ein Setoguro-Chawan das ideale Gefäß für »wabi cha« (= Tee des stillen Geschmacks). Der von ihm geprägte Begriff, der für Einfachheit, Bäuerlichkeit und andere bescheidene Eigenschaften in der Teezeremonie steht, fußt auf der Theorie, dass Tee und Zen eins sind.
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