P O https://data.landesmuseum.de/id/A64EBC37398A450F9516617C0EF10D3B

Schale aus einem Zivilbrennofen

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O sioc:has_service
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O dct:date
S P O dct:type
S P O dct:spatial
S P O ic:ontology/Concept
S P O dct:description
P O Die nach chinesischem Vorbild geschaffene Schale mit ausladender Wandung ist aus grauweißem Scherben und trägt eine blaue Unterglasurmalerei unter einer graublauen Glasur. Der Spiegel ist teilweise unglasiert und zeigt eine geritzte Pseudo-Marke. Der Boden weist Spuren von Sand auf, die auf den Brand zurückzuführen sind. Deutliche Hinweise wie die geringe Qualität der auf dieser Schale ausgeführten Glasur lassen vermuten, dass die Schale aus einem »minyao« (= Zivilbrennofen) stammt. Die nachträglich abgekratzte kreisförmige Aussparung der Glasur um den Spiegel herum diente dazu, gleich mehrere gleichförmige Schalen beim Brenngang aufeinander zu stapeln, um Platz und Kosten zu sparen. Dieser unglasiert belassene Kreis und der Fuß der Schalen wurden oftmals im Nachhinein überarbeitet, z.B. braun und schwarz gefärbt (Glasurlöcher) oder mit kohlenhaltigem Material klebend verdeckt. Damit sollten die Gefäße den Eindruck eines alten Tellers aus der Ming-Dynastie (1368-1644) erwecken. Obwohl die Nacharbeiten oftmals wenig sorgfältig ausgeführt wurden, bieten sie wichtige Anhaltspunkte für eine richtige Datierung. Das Gefäß gehörte zum Privatbesitz von Trude Schelling-Karrer (1919-2009). Als Karlsruherin und Ehefrau des berühmten Architekten der Nachkriegsmoderne in der Bundesrepublik Deutschland, Erich Schelling (1904-1986), war Trude Schelling-Karrer eine für ihre Zeit außergewöhnlich fortschrittliche Frau. Nach Abschluss ihrer Ausbildung 1940 arbeitete sie zunächst als Kostüm- und Bühnenbilddesignerin, später als Innenarchitektin. Auf Reisen schulte sie ihr Feingefühl für Design, Kunst und fremde Kulturen. Unterwegs auf den Philippinen, in Thailand und China fiel ihr Augenmerk auf die »Seladon«- und »Blau-Weiß-Ware«. Kurz vor ihrem Tod übergab sie den größten Teil ihrer Sammlung (rund 160 chinesische und südasiatische Keramiken) als Schenkung an das Badische Landesmuseum. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 65 ff.; Roxanna M. Brown, Legend and Reality: Early Ceramics from South-East Asia, Oxford University Press 1977.
S P O dct:keyword
S P O rdfs:label
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O schema:image
S P O dct:identifier