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»Yatagan« mit Griffschalen aus Elfenbein

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P O Die Stichwaffe, ein sogenannter »Yatagan«, weist eine zweifach gekrümmte Klinge mit einer verbreiterten Spitze und einem vorspringenden Rücken auf. Auf der Vorderseite ist eine eingeschnittene zwiebelförmige Marke erkennbar. Die flachovalen Griffschalen sind aus Elfenbein und besitzen die für den »Yatagan« charakteristischen gegabelten »Ohren« und je drei Angelstiften. Das breite Griffband ist aus Messing und trägt eine dünne Auflage aus Silberblech. Die keilförmig auf den Klingenansatz übergreifende Zwinge ist aus Silberblech. Das Griffband und die Zwinge sich reich vor nielliertem Grund ornamentiert. Auf dem Griffband findet sich zwischen Randleisten ein Blatt- und Rankenwerk, auf der Zwinge ein gekröntes Medaillon mit Blattwerk. Mit einem durch seine ohrenförmigen Griffe charakteristischen »Yatagan« wird jene gefürchtete Hiebwaffe der osmanischen Infanterie und Marine des 17. und 18. Jahrhunderts verbunden, der einzeln oder als Paar in einem Gürtel oder in einer Schärpe getragen und als bohrende Stichwaffe benutzt wurde. Die unterschiedlichen Gestaltungsmerkmale dieser Waffe geben einen Hinweis auf die geographisch weite Verbreitung dieser Waffe. Bei den Gebirgsvölkern der Balkanhalbinsel wurde der »Yatagan« noch bis ins 20. Jahrhundert getragen und galt dort als Zeichen der Mannbarkeit. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 195 f., Kat. 140; Schoole Mostafawy, Die Janitscharen. Kampfesmut aus ergebener Liebe. In: Kaiser und Sultan. Nachbarn in Europas Mitte 1600 - 1700 (= Ausstellungskatalog zur Großen Landesausstellung 2019/2020), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, München 2019, S. 65 ff.
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