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Steinschlossflinte mit osmanischem Lauf

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P O Die Steinschlossflinte weist einen reichen, glatten Damastlauf mit leichtem Mittelgrat auf. Vorne ist der Lauf rund und endet in eine als Schlangenkopf ausgebildete Mündung. Über der Kammer ist sie achteckig modelliert. Der gesamte Dekor ist geschnitten und tauschiert. Dabei sind die Randleisten aus Silber, die Binnenzeichnung aus Silber bzw. durch hohen Kupfergehalt rötlich gefärbtes Silber belegt. Dazwischen sitzen Rosetten mit Korallen. Die Rahmungen und Einfassungen sind graviert bzw. gepunzt. Über der Kammer lassen sich sechs Rosetten mit Korallen erkennen, die beidseitig von Flechtbändern flankiert werden. Ergänzt wird der Dekor um eine Blattarabeske, eine Tulpenblüte und ein Gabelblattpaar. Darüber befindet sich die Schmiedemarke mit dem Namen »Hasan«. In der Laufmitte wiederholt sich die Ornamentik: Ein leicht gewölbter Schlangenkopf, aus dem die ausgestellte Mündung »herausschaut«, ist mit Blättern, Kreisflächen, gewinkelten Bändern und einer Arabeske mit Tulpenblüte dekoriert. Auf dem Kopf sitzt ein mandelförmiges Korn. Das Steinschloss ist aus blankem Eisen und trägt den eingravierten Namen »F. Ros«. Auch der Abzug ist aus Eisen, während die Schlossgegenplatte und der Abzugbügel mit Fuß aus grüngelb gefärbtem Horn gefertigt sind. Der Halbschaft aus Nussbaum ist mit sparsam geschnitztem Bandelwerk geschmückt. Kolben- und Schaftschuh sowie die Führungsröhren des hölzernen Ladestocks sind aus grüngelb gefärbtem Horn geschnitten. Auf der Kolbenunterseite sitzt eine eingeschlagene »17«. Im Rastatter Inventar von 1762 werden vier Gewehre eines »Frantz Roß« aus Prag erwähnt, zu denen wohl auch das vorliegende gehört. In der Karlsruher Sammlung befindet sich darüber hinaus noch ein Steinschlossflintenpaar (Inv. Nr. G 492/493), das mit »I. Ros Leitmeritz« signiert ist. Möglicherweise handelt es sich bei diesem um einen Verwandten oder Namensvetter des Frantz Roß. Es entsprach damals der allgemeinen Gepflogenheit in den europäischen Ländern, erbeutete Türkengewehre dem Zeitgeschmack entsprechend neu zu schäften und mit eigenen Schlosstypen auszustatten. Auch diese Steinschlossflinte gehört zu den Feuerwaffen mit osmanischen Läufen, die nicht als Trophäen im engeren Sinn betrachtet wurden. Man stellte sie nicht aus, um sie zu bewundern und mit ihr den Ruhm vergangener Zeiten und Taten wachzuhalten. Schon früh wurde sie als fürstliche Gebrauchswaffen betrachtet, die umgearbeitet und auch benutzt wurde. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 273, Kat. 225; Johann Michael Fritz, Über die Waffensammlung der Markgrafen und Großherzöge von Baden. Inventare und erhaltener Bestand. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, Bd. 12 (1975), S. 100.
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