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Birnkrug: Drei Schuhe (Schuhmacher)

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P O Der auf der Scheibe gedrehte Birnkrug hat einen konischen Standring. Der in großen Teilen gebrochene und ergänzte Hals erweitert sich zum Rand hin. Der Ausguss wurde von Dreher mit den Fingern gekniffen. Der Ohrhenkel ist außen stark gewölbt und innen fast flach. Er ist am oberen Ansatz mit dem Gefäßkörper glatt verstrichen. Das untere Ende des Henkels läuft zungenförmig zu und liegt auf der Wandung des Gefäßkörpers auf. Der Dekor ist mit Schwarz gezeichnet und mit den Farben Blau, Gelb, Ocker, Grün, Manganviolett und Schwarz gemalt. Die Schrift ist in Schwarz aufgetragen. Am Hals und auf der Schulter des Birnkrugs steht in Fraktur die Inschrift: „Balthasar Karcher / Anna Maria Wolfin. / 1804“ Sieben verschiedenfarbige Rocaillebögen bilden eine oben offene Kartusche, die das Bildfeld definiert. Vermutlich ist der Birnkrug einem Schuhmacher gewidmet. Denn es sind drei Schuhe dargestellt: In der Mitte steht ein schwarzer Stiefel, dessen Schuhspitze ist nach links ausgerichtet ist. Der vermutlich als Herrenschuh gemeinte Stiefel wird von zwei schwarzen Damenhalbschuhen flankiert, deren Spitzen jeweils nach außen gerichtet sind. Die drei Schuhe stehen auf einem gelben Grund, der etwa das untere Drittel der Kartusche einnimmt. Die Fläche darüber ist weiß. Der gelbe Grund hat keine Ähnlichkeit mit den auf Durlacher Birnkrügen üblichen Darstellungen von Dielen- oder Fliesenböden. Hier ist wohl eine hölzerne Tischplatte gemeint, zumal Holz von Möbeln oder Arbeitsgeräten auf Durlacher Birnkrügen in der Regel gelb dargestellt ist. Beiderseits des Henkels sind Blumensträuße mit manganvioletter Rose und gelber Tulpe dargestellt. Der Birnkrug hat eine Randborte in den Farben Ocker und Grün. Über beide Streifen sind zwischen zwei Linien Halbkreisbögen und Schraffuren gezeichnet. Der Henkel ist mit zwei grünen Blättern dekoriert. Das Motiv eines von zwei Damenschuhen flankierten Herrenstiefels findet sich in der Sammlung des Badischen Landesmuseums auch auf einem 1798 datierten Durlacher Walzenkrug (Inv.-Nr. V 3534) sowie auf einem Durlacher Birnkrug aus dem Jahr 1812 (Inv.-Nr. V 6570).
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