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Freimaurer

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P O Auf einem hohen, vierkantigen Sockel mit abgeschrägten Ecken steht an eine Baum- und Felsenstütze gelehnter Mann, der durch seine Attribute als Freimaurer zu identifizieren ist. Die Figur ist in Purpur, Eisenrot, Gelb, Blau, Braun, Grau, Schwarz und Gold bemalt. Am unglasierten Boden sind die geringen Reste einer Blaumarke zu erkennen. Der Mann trägt eine gepuderte Perücke und einen schwarzen Dreispitz mit goldenem Rand. Der Gehrock, den er über einem weißen Hemd mit gekrausten Manschetten trägt, ist purpurfarben und hat goldene Borten und Knöpfe. Die Ärmelaufschläge des Rocks und die Weste haben ein indianisches Blumenmuster in den Farben Purpur, Eisenrot und Grün. Der Mann trägt eine tiefsitzende gelbe Freimaurerschürze mit blauen Randborten. Die Strümpfe sind schwarz, ebenso die Schuhe, die mit goldenen Schnallen verziert sind. Rechts neben der Figur steht ein quaderförmiges Podest, auf dem ein Winkelmaß und ein Winkeldreieck liegen. In seiner linken Hand hält der Freimaurer eine Kelle und in der Rechten eine Papierrolle, die als Baugrundriss zu deuten ist. Zudem trägt er als Zeichen des Meisters einer Loge um den Hals einen an einem blauen Band hängenden goldenen Winkel. Goldene Linien betonen die Form des Sockels. Seine Eckfelder sind mit hängenden Blütenmotiven in Gold verziert. An den Seiten des Sockels und des Podestes finden sich fein gemalte, bunte Landschaften mit Figurenstaffagen mit Szenen zum Maurerhandwerk. Johann Joachim Kändler (1706-1775) zählt zu den bedeutendsten Modelleuren der Meißener Porzellanmanufaktur. Er schuf die Figur des stehenden Freimaurers im Jahr 1743. Kändler selbst beschrieb sie folgendermaßen: „1. Frey Maurer mit Schurzfell und anderer Zubehör auf einem postament wohl angekleidet stehend, in der einen Hand einen Grund Riss habend, neben welchen ein postament, darauff Winckel-Haacken, Transporteur Circul, Bley Waage und dergl. liegen“ (zitiert nach Pietsch 2006). Die Figur des stehenden Freimaurers wurde mit verschiedenen Farbfassungen hergestellt. Auch variieren die beigefügten Attribute des Mauerhandwerks. In der Sammlung der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden findet sich ein Exemplar mit weißem Gehrock, weißer Schürze und weißen Strümpfen (Inv.-Nr. PE 180). Das Exemplar im Metropolitan Museum in New York hat einen schwarzen Gehrock, eine beige Schürze und graue Strümpfe (Inv.-Nr. 64.101.50). Wie das Exemplar im Badischen Landesmuseum hat auch das in New York an den Seiten des Sockels und des Podestes bunte Landschaften mit Figurenstaffagen zum Maurerhandwerk. Ursprünglich aus England stammend, fanden die Freimaurer auch auf dem europäischen Kontinent Anhänger. Nach Hamburg wurde 1738 im sächsischen Dresden die zweite deutsche Loge mit dem Namen „Zu den drei weißen Adlern“ gegründet. Die Freimaurer verstanden sich als Fortführer der mittelalterlichen Steinmetzbruderschaften an den Dombauhütten. Sie bauten im übertragenen Sinn am geistigen Tempel der Menschheit, worauf die Attribute des Maurerhandwerks hinweisen. Literatur: Porzellanfiguren des 18. Jahrhunderts: eine Auswahl aus den Sammlungen des Badischen Landesmuseums; bearbeitet von Walther Franzius; herausgegeben vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe; Karlsruhe 1977, Nr. 7, Abb. - Ulrich Pietsch: Die figürliche Meißner Porzellanplastik von Gottlieb Kirchner und Johann Joachim Kaendler. Bestandskatalog der Porzellansammlung Staatliche Kunstsammlungen Dresden, München 2006, S. 22f., Nr. 17 (Zitat S. 22). Nachweise der Vergleichsstücke: Staatliche Kunstsammlungen Dresden: https://skd-online-collection.skd.museum - Metropolitan Museum New York: https://www.metmuseum.org/art/collection
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