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Tortenplatte (Seriennummer: 2672)

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P O Auf einem eingezogenen Standring steht eine runde, flache Platte mit einer dicken, gezackten Wandung und gezackten, schmalen, in der Mitte der Wandung sitzenden Griffen. Auf türkisem Grund ist ein Dekor aus lanzettförmigen Blättern, einem Apfel und einer Birne, deren eine Hälfte gelb mit schwarzen Punkten, die andere hellbraun ist, zu sehen. Eine dekorativ geschmückte Tortenplatte im Art Déco gehörte zu der typischen Produktgruppe der Karlsruher Majolika-Manufaktur in der Zwischenkriegszeit. Eine besondere Erfindung von Martha Katzer waren die sogenannten Trommeltortenplatten, die nicht flach geformt wurden, sondern durch die Verwendung betonter Ränder und dekorativer Füße höher und raumgreifender waren. Die Trommeltortenplatten fanden bei anderen Keramikmanufakturen Nachahmung, wodurch sich die Karlsruher Majolika-Manufaktur gezwungen sah, in ihren Werbeanzeigen zu betonen: „Trotz vieler Nachahmungen unerreicht“. Zum ersten Mal wurden Trommeltortenplatten von Martha Katzer abgebildet in: Die Schaulade, 5.1929 H. 9, S. 459. In den weiteren Schaulade-Nummern erschienen Anzeigen mit Trommeltortenplatten mehrmals, zum Beispiel in: Die Schaulade, 6.1930 H. 12, S. 911. Martha Katzer (1897-1947) arbeitete in der Werkstatt von Ludwig König in München, bevor sie 1922 ihre Tätigkeit als Malerin in der Kunstabteilung der Staatlichen Majolika-Manufaktur aufgenommen hat. 1926 begann die Manufaktur mit den Entwürfen der bis dahin völlig unbekannten Keramikerin in Inseraten und auf Messen zu werben - mit einschlägigem Erfolg! Die Keramiken verkauften sich dermaßen gut, sodass sie in dem Zeitraum von 1926 bis 1935 einen Großteil der Serienproduktion ausmachten. In der Geschichte der Karlsruher Manufaktur gab es keine andere Keramikerin, die so viele Formen und Dekore entwickelt hat, wie Martha Katzer: Es sind insgesamt 666 Formnummern. Und da jede Form mit mehreren unterschiedlichen Dekoren versehen wurde, so summiert sich das auf Tausende von Dekoren. Allein im Besitz des Badischen Landesmuseums Karlsruhe befinden sich 2.087 Keramiken der Künstlerin. Stilistisch bewegen sich Katzers Dekore zwischen Art Déco und konstruktivistischer Stilsprache. Neben Maldekoren und der Laufglasur war die Spritztechnik das Lieblingsmedium der Keramikerin, mit dem sie einen modernen Charakter der Manufakturproduktion der Zwanziger Jahre zu prägen vermag. Zusätzlich kombinierte sie den Spritzdekor mit weiteren Gestaltungselementen wie Reliefdekor oder aufgemalten Schmuckornamenten. In den 1930er Jahren verwendete sich auch die Uranglasur. In dieser Zeit, insbesondere während des Krieges, schuf Katzer Keramiken ohne dekorative Muster. In der Zusammenarbeit mit Gerda Conitz entstanden zahlreiche Rauchglasur-Keramiken - viele davon von beachtlicher Größe. Die Künstlerin war in der Karlsruher Manufaktur bis zu ihrem Tod im Jahr 1947 tätig. In Preislisten und Firmenkatalogen wurden jedoch ihre Entwürfe auch noch Jahre später angeboten. Literatur Joanna Flawia Figiel: Tonangebend. Starke Frauen und ihre Kunst 1918-1945, Karlsruhe 2023, S. 99-113 Monika Bachmayer: Karlsruher Majolika. Die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1901-1927. Die Staatliche Majolika-Manufaktur 1927-1978, Ausstellungskatalog, Karlsruhe 1979 Eva Spindler: Fröhlich, sachlich, edel. Martha Katzer. Keramik aus der Majolika-Manufaktur Karlsruhe 1922-1942, Ausstellungskatalog, Karlsruhe 2001 Joanna Flawia Figiel: Revolution der Muster. Spritzdekorkeramik um 1930, Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 2006
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