P O https://data.landesmuseum.de/id/CFC21422A1824C3BAC9D06EFD9C6D0D7

Geisha mit Stecken

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O sioc:has_service
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O dct:date
S P O blmonto:xCurator
S P O dct:type
S P O dct:spatial
S P O ic:ontology/Concept
S P O dct:description
P O Die Postkarte ist im Hochformat angelegt. Sie greift auf eine fotografische Vorlage aus dem beginnenden 20. Jahrhundert aus Japan zurück, die in der Tradition europäischer Atelierfotografie steht. Im Vordergrund steht eine Frau, wohl eine Geisha, in traditionellem Kimono mit Hochsteckfrisur. Leicht nach links gedreht, wendet sie sich dem Betrachter zu und präsentiert einen mit einer Krone aus Blüten geschmückten langen Stecken. Die Blütezeit der Geishas war im 18. und 19. Jahrhundert. In dieser Zeit waren ihre Dienste als Unterhalterinnen gefragt und erschwinglich. Geishas waren Trendsetterinnen der Mode. Nach der Meiji-Restauration änderte sich ihre Rolle allerdings zu Bewahrerinnen der traditionellen Künste. Die Rückseite der Postkarte trägt eine japanische und eine französische Inschrift. Das grafisch angelegte Unternehmenslogo »Saoyama Kobe« verweist auf den Fotografen Saoyama, der um 1900 in Kobe (Japan) als Portraitfotograf tätig war. Durch die Veröffentlichung des neuen Verfahrens der »Daguerreotypie« im Jahr 1839 wird erstmals die Fotografie kommerziell genutzt. Innerhalb nur weniger Monate verbreitet sich das Verfahren über die ganze Welt. Bald schon gewinnt weltweit die »Atelierfotografie« an Bedeutung. Aufgabe der Atelierfotografie ist nahezu ausschließlich das menschliche Porträt. Zum Standardrepertoire der Raumausstattung gehören Stuhl und Tisch. Das Mobiliar verschafft den hier gefertigten Bildnissen eine Andeutung von häuslicher Privatheit. Hinzu kommen Vorhänge und Draperien, die an die Tradition europäischer Herrscherbildnisse anknüpfen und den Raumeindruck erhöhen. Säulen, Balustraden und Postamente dienen als weitere würdevolle Requisiten. Großer Beliebtheit erfreuen sich um 1860 und erneut zum ausgehenden 19. Jahrhundert in »Grisaille« (= Malerei in Schwarz-, Weiß- und Grautönen) gemalte Landschaftshintergründe. Von der europäischen Sehnsucht nach »orientalischer« Exotik getrieben, stets auf der Jagd nach neuen motivischen Vorlagen nehmen durch Reisende in dieser Zeit Aufnahmen von fremden Ländern und Völkern zu. In dieser Zeit schließt die Orient-Definition noch die »Länder des Ostens« von Nordafrika bis Japan ein. Nach ihrem Vorbild lichten bald auch einheimische Fotografen ihre eigene Lebenswelt vor Ort ab. Im Jahr 1868 stürzt das alte Feudalsystem der Edo-Zeit (1603-1868) zusammen. Japan errichtet das alte Kaiserreich unter dem Tenno wieder. In der Zeit der sogenannten »Meiji-Restauration« beginnt der Aufbau eines neuen politischen Systems nach westlichen Vorbildern und eine völlige Umgestaltung der japanischen Gesellschaft. Die Meiji-Periode (1868-1912) definiert eine Ära, in der Japan von einem abgeschiedenen unbedeutenden Inselstaat zu einer imperialen Großmacht aufsteigt. Die durch die USA erzwungene Öffnung bringt den Austausch von Ideen, Waren und Menschen zwischen Europa, Amerika und Japan. Während sich in Europa und Amerika der »Japonismus« ausbreitet, übernimmt Japan vor allem neue Technologien aus Europa - so auch die Fotografie und ihre Sujets.
S P O dct:keyword
S P O rdfs:label
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O schema:image
S P O dct:identifier