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Trembleuse in Imitation des Imari-Porzellans

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P O Die sogenannte »Trembleuse« mit Deckel ist aus chinesischem Porzellan gefertigt, das japanisches Imari-Porzellan imitiert. Diese Art von Tassen, benannt nach dem französischen Begriff »trembler« (= zittern), wurden ursprünglich für den Genuss des äußerst teuren Kakaos entwickelt. Selbst die zittrige Hand eines betagten Herren oder einer ältlichen Dame sollte keinen Tropfen des neuen Luxusgetränks verschütten können. Der Deckel der hohen Tasse ist gleichzeitig ein Schälchen, wobei der ringförmige Knauf dann als Standring dient. Auf die Unterschale ist ein korbartiges Metallgestell aus Silber montiert, in welches der Becher gestellt wird. Die hohe Wertschätzung der Tassen in Europa lässt sich aus der Montierung durch den Augsburger Silberschmied Paul Solanier (1635-1724) ermessen. In der Kunstkammer der Markgrafen und Großherzöge von Baden-Durlach befanden sich einige montierte japanische Porzellane. Das Imari-Porzellan ist ein seit dem 17. Jahrhundert in Arita in Japan hergestelltes und in großen Mengen hauptsächlich nach Europa exportiertes Porzellan. Der Namen geht auf den in der Nähe von Arita gelegenen Seehafen Imari zurück. Der naturalistische Dekor zeigt vor allem Blumenmuster wie Päonien, Chrysanthemen oder Lotusblüten, Tiere und Genreszenen und ist überwiegend auf weißem Grund in den Farben Kobaltblau, Rostrot mit einem Einschlag zu Safran ausgeführt. Durch die weitere Verwendung von Gold ergab sich ein prächtiger Gesamteindruck, der an den europäischen Höfen viele Liebhaber fand. »Globalisierung« als Begriff für die weltumspannenden ökonomischen und kulturellen Verflechtungen ist nicht erst ein Phänomen unserer Gegenwart. Historiker sehen erste Globalisierungsschübe mit Beginn der Entdeckungsreisen in der frühen Neuzeit. Diese hatten wirtschaftliche Abhängigkeiten zwischen den Kontinenten Europa, Asien und Amerika zur Folge. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts revolutionierte die Erfindung von Eisenbahn, Dampfschiff und Telegraphie die Verkehrs- und Kommunikationstechnik. Die sinkenden Transportkosten und schnelleren Informationswege hatten den rasanten Anstieg des internationalen Waren- und Kapitalverkehrs zur Folge. Die Expansion des Handels, der von den industrialisierten Nationalstaaten Europas beherrscht wurde, beförderte in der Zeit des Kolonialismus die Entstehung einer Weltwirtschaft mit globalen Vernetzungen. Literatur: Jakob Möller, Identifikation und Identitätsstiftung mit Einrichtungsgegenständen. In: Das fremde Abendland? Orient begegnet Okzident von 1800 bis heute (= Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung im Badischen Landesmuseum, Museum beim Markt 2010/2011), hrsg. von Schoole Mostafawy und Harald Siebenmorgen, Stuttgart 2010, S. 145 ff., insb. S. 188, Kat. 233.
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