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Zwei »Yatagane« aus edlem Material mit Inschrift

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P O Die zwei Stichwaffen, sogenannte »Yatagane«, stimmen in Griffform, Material und Dekor weitgehend überein und stammen wohl aus derselben Goldschmiedewerkstatt. Die Klingen sind unterschiedlich gearbeitet. Inv. Nr. 175 besitzt eine längere, zweifach geschwungene Klinge mit verbreitertem Rücken, Inv. Nr. 175 a eine kürzere, gerade Klinge mit breitem, vorspringendem Rücken. Die glatten Griffschalen beider »Yatagane« bestehen aus Elfenbein, sind jeweils mit drei Angelstiften aus Messing besetzt und enden in einem zweilappigen Knauf. Das breite Griffband und die beidseitig auf den Klingenansatz keilförmig übergreifende Zwinge aus vergoldetem Silberblech sind mit aufgelegten feinen Faden- und Kreisornamenten verziert und friesartig mit 14 und 6 mandelförmigen, gerillten und gefassten Korallen besetzt. Am Knauf ist das Griffband zwischen den Korallen mit drei flachen quadratischen Quadern aus vergoldetem Silber belegt. Die gebogene Klinge des längeren »Yatagan« weist auf der Vorderseite entlang des Rückens einen flüchtig gravierten Ornamentfries auf, eine arabische Inschrift und eine runde ungedeutete Marke. Die ungelenke, orthographisch fehlerhafte arabische Inschrift lautet: »Besitzer [ist ein] Mann von Größe/Erhabenheit und Festigkeit«. Die Klingengegenseite trägt ein ähnliches Ornament ohne Inschrift. Dieser »Yatagan« ist nach Form und Größe und der zweifach gekrümmten Klinge ein Mittelding zwischen Säbel und Dolchmesser. Der kürzere »Yatagan« wurde im Gürtel vor der Brust getragen. Mit einem durch seine ohrenförmigen Griffe charakteristischen »Yatagan« wird jene von den europäischen Verbündeten gefürchtete Hiebwaffe der osmanischen Infanterie und Marine des 17. und 18. Jahrhunderts verbunden, der einzeln oder als Paar in einem Gürtel oder in einer Schärpe getragen und als bohrende Stichwaffe benutzt wurde. Die unterschiedlichen Gestaltungsmerkmale dieser Waffe geben einen Hinweis auf die geographisch weite Verbreitung dieser Waffe. Bei den Gebirgsvölkern der Balkanhalbinsel wurde der »Yatagan« noch bis ins 20. Jahrhundert getragen und galt dort als Zeichen der Mannbarkeit. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 194 f., Kat. 138 und 139; Schoole Mostafawy, Die Janitscharen. Kampfesmut aus ergebener Liebe. In: Kaiser und Sultan. Nachbarn in Europas Mitte 1600 - 1700 (= Ausstellungskatalog zur Großen Landesausstellung 2019/2020), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, München 2019, S. 65 ff., vgl. S. 68, Kat. 30.
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