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Stehende Göttin Guanyin

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P O Die plastisch geformte Figur in Gestalt der stehenden Göttin Guanyin ist aus Porzellan modelliert und bis auf wenige Details unbemalt. Bei dem Scherben handelt es sich um Dehua-Porzellan, das in Europa unter der Bezeichnung »Blanc de Chine« bekannt wurde - ein weißes Porzellan, das seit der Ming-Dynastie (1368-1644) bis heute in Dehua in der Provinz Fujian hergestellt wird. Als Export-Ware gelangte die Ware aus Dehua seit dem frühen 18. Jahrhundert in großen Mengen nach Japan und Europa, wo sie das Porzellan-Kabinett von Herrschern und Fürstenhöfen unterschiedlicher Kultur und Religionszugehörigkeit schmückte, vor Ort studiert und kopiert wurde - etwa in Meißen. Die Göttin trägt ein bodenlanges Gewand, aus dem ihre Fußspitzen herausschauen. Über dem Gewand liegt eine in Falten geworfene Stola (schalartiger Umhang), die ihre Schultern und ihre vor dem Körper angewinkelten Arme bedeckt. Sowohl das Gewand als auch die Stola zeigen ebenso wie die auffällige Krone auf dem Haupt der Göttin Reste einer kalten Bemalung in Gold. Ein über die Schultern herabfallender Schleier verhüllt ihr bekröntes Haupt. Die Gottheit »Guānyīn« stellt die chinesische Variante des Bodhisattva Avalokiteshvara dar und spielt sowohl im Buddhismus als auch im Daoismus als Göttin des Mitgefühls eine wichtige Rolle. Unzählige Geschichten über ihre Macht und wundersame Hilfe ranken sich im Volksglauben Chinas, aber auch Japans und anderen Gegenden Ostasiens. Seit dem 9. und 10. Jahrhundert wird Guanyin im Nordwesten Chinas immer häufiger als Frau dargestellt. Unter dem Einfluss portugiesischer Jesuiten, die seit dem späten 16. Jahrhundert nach China kamen, begannen chinesische Künstler nach dem Vorbild von Madonna-Statuen ihre Göttin Guanyin mit Zügen der christlichen Gottesmutter auszustatten. Die Figur gehörte einst zur Sammlung August des Starken (1670-1733). Später war sie Teil einer umfangreichen Porzellansammlung, die dem Eigentümer Dr. Ernst Gallinek aus Baden-Baden ns-verfolgungsbedingt und damit unrechtmäßig entzogen worden war. Nach der Restitution der Sammlung erwarb das Badische Landesmuseum die Porzellanfigur rechtmäßig von der Erbengemeinschaft des Voreigentümers. Literatur: Absolutismus und Aufklärung. 1689-1789. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, bearb. von Irmela Franzke, Kira Kokoska und Almut Maaß, Karlsruhe 2003, S. 14. Vorprovenienz: Johanneum Dresden (o. Nr.); aus der Sammlung August des Starken. Quelle: Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]; Porzellan: Meissen - China - Japan, Elfenbeinskulpturen, Gemälde und Waffen aus den Sächsischen Staatssammlungen - Johanneum - Grünes Gewölbe - Gemäldegalerie in Dresden: Versteigerung ... 12. Oktober bis 14. Oktober 1920 im Sächsischen Kunstverein in Dresden, Brühl'sche Terrasse (Katalog Nr. 1854) - Berlin, 1920, Taf. 23, Nr. 326; kein Käufername im annotierten Katalog SKD Dresden (Porzellansammlung); lt. Versteigerungsbericht im "Kunstwanderer", Donath, Alfred: Die Dresdner Porzellan-Auktion: 2. 1920/1921, S. 70: "Graf Seebach (Dresden) [gab] für eine Göttin (aber mit Resten von Lackmalerei in Gold und Schwarz) 21000 Mk. [aus]."; gelangte zu unbekanntem Zeitpunkt in die Sammlung Gallinek; ad "Seebach": identisch mit "Nikolaus Graf von Seebach (* 9. Februar 1854 in Paris; † 13. Januar 1930 in Dresden) königlich-sächsischer Kammerherr, Rittmeister, wirklicher Geheimer Rat, Generaldirektor der Königlich-sächsischen musikalischen Kapelle; 1894 bis 1919 Intendant des Dresdner Hoftheaters (Semperoper).
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