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Dose in Lack mit Kranich- und Kieferndekor

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P O Die flache, kreisrunde Dose weist einen leicht gewölbten Deckel auf. Auf einem schwarzem Lackgrund in der aufwändigen Technik des »togidashi maki-e« entfaltet sich unter einem leicht bewölkten Himmel eine große Kiefer an einem Ufer. Ein stehender Kranich ruht sich unter dem Baum aus und wendet den Kopf zu einem zweiten Kranich, der mit ausgebreiteten Flügeln am Himmel fliegt. Sowohl auf dem Deckel als auch an den Seiten der Dose zieren Blüten das Behältnis, die Wappen ähneln. Es handelt sich dabei um sogenannte »mutsuboshi«. Diese bestehen aus insgesamt sechs Kreisen und versinnbildlichen das Sechsgestirn (»mutsu« = 6). Bei der Technik des »togidashi maki-e« wird der Dekor zunächst mit Lack grundiert, dann mit Gold- und Silberpulver bestreut. Auf den getrockneten Lack wird eine weitere transparente oder schwarze Lackschicht aufgetragen, um das Pulver zu fixieren. In einem letzten Schritt wird die Oberfläche mit Holzkohle brüniert, auf dem dreimal der sogenannte »Suri-Urushi«-Prozess folgt: Rohlack wird mit Baumwolle aufgetragen und mit zerknittertem Reispapier abgewischt. Für einen abschließenden Glanz sorgt das erneute Auftragen von Holzkohle. Die Ursprünge der Lackkunst liegen vor ca. 3500 Jahren in China. Über Korea, Japan, Indochina, Indien und Persien erreichte diese Kunstfertigkeit im 16. Jahrhundert Europa. In Japan wurden Gegenstände des täglichen Gebrauchs oder Objekte für zeremonielle Zwecke mit »urushi«, dem Saft des asiatischen Lackbaums, überzogen. Neben der schützenden Funktion wurde Lack früh zum Schmuck eines Gegenstands eingesetzt. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 75; Günther Heckmann, Urushi no Waza: Japanese laquer technology, Tokyo 2002.
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