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Reliefierter Ziermöbelbeschlag mit biblischer Szene

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P O Auf dem Zierbeschlag ist eine biblische Episode dargestellt, das Opfer Abrahams, wie es im 1. Buch Mose (Genesis) beschrieben wird. Abraham steht auf dem Fuß seines vor ihm knienden Sohnes Isaak, reißt dessen Kopf zurück und holt mit dem Schwert in der erhobenen Rechten zum tödlichen Schlag aus. Gleichzeitig wendet er sich um und erblickt am Himmel die Hand Gottes. Diese zeigt auf den vor einem Baum stehenden Widder. Dieser ist somit anstelle des Jünglings als Opfer akzeptiert. Das Thema wird in der frühchristlichen Kunst nicht nur als Exempel für absolute Glaubenstreue ins Bild gesetzt. Eine weitere Bedeutungsebene ist das allgemeine Versprechen von Rettung durch göttliches Eingreifen - vor dem Tode, vielleicht aber auch vor sonstigen Bedrohungen - für jene, die standhaft ihre Glaubensüberzeugung leben. Im Thema der Überwindung des Todes schwingt auch der christliche Auferstehungsgedanke mit, die Verheißung eines neuen Lebens nach dem Tod. Zudem ist die Szene auch als Verweis auf die Erlösung der Menschheit durch das Selbstopfer Christi am Kreuz zu verstehen. Auf der kleinen Plakette wird die Erzählung mittels einer bewegten Komposition in ihrem dramatischen Höhepunkt eingefangen. Als ikonographische Vorlage diente ein in der Bildpropaganda der spätantiken römischen Kaiser, häufig verwendetes Motiv: der militärische Triumphator, der einen niedergetretenen, besiegten Barbaren tötet. Zahlreiche Niete platziert dienten der Montage des Zierbeschlags auf einem hölzernen Träger, wahrscheinlich einer Tür. Seit theodosianischer Zeit war es üblich, auf den Portalen von Kirchen Reliefbilder mit alt- und neutestamentlichen Darstellungen anzubringen. Vielleicht ist das kleine Kunstwerk sogar als eines der ältesten bekannten Beispiele einer Türdekoration mit biblischen Szenen anzusprechen.
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