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Glasgemälde: Der Eremit hl. Eulogius

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P O Der Straßburger Glasmaler Lorenz Lingg (1582-nach 1630) und seine Mitarbeiter schufen für den Kreuzgang der Kartäuserkirche im elsässischen Molsheim eine Folge von Eremitenscheiben. Diese gehen auf Kompositionen von Maarten de Vos (1532-1603) zurück, die von Jan und Raphael Sadeler gestochen und unter dem Titel "Solitudo sive vitae patrum eremicolarum, Trophaeum vitae solitariae, Sylvae Sacrae et Oraculum anachoreticum" veröffentlicht wurden. In dieser Folge findet sich auch - mit der Nummer 16 versehen - die Darstellung des hl. Eulogius (gest. 382), die für die Glasscheibe seitenverkehrt umgesetzt wurde. Der Eremit sitzt links in einem Wald. Im Zentrum der Komposition öffnet sich der Blick auf eine Flusslandschaft, im Hintergrund ein Gebirge vor Sonnenuntergang. Die seitlichen Pfeilerpostamente sind mit miniaturhaft kleinen Figurenszenen zum Wirken Christ belegt. Die Bildunterschriften weisen die Bibeltextstellen aus: "LVC VIII MATTHEI XIII" (links) und "MATTHEI XI" (rechts). Stifter der Eulogius-Scheibe war 1622 Lorenz Ullmann, der damals seinen Wohnsitz in Oberehnheim (Obernai), einem Nachbardorf von Molsheim, hatte. Die Inschrift der Kartusche lautet: "MALVIT EVLOGIVS DESERTAS OVAERERE SEDES / QUAM TERERE VRBANI SPLENDIDA TECTA SOLI / HINC FRATRES MUNERE SVOS PIETATE LABORAT / IMPIAQVE AETATIS PLANGERE FACTA SVAE". Im Zentrum der Inschriftenkartusche ist ein rot umrandetes rundes Bildfeld angelegt, in dem ein Wappen dargestellt ist, das Wilder Mann hält. Auf der Rückseite der Scheibe ist die Zahl „16“ eingeritzt, was der Nummerierung in der Folge der Graphikvorlagen entspricht.
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