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Schale der Gattung »Sultanabad-Ware«

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P O Die tiefe Schale steht auf einem engen Fußring und weist eine leicht bauchig geschwungene, steil aufsteigende Wandung auf. Bei dem rötlich bis gelblich-weißen Scherben handelt es sich um eine Quarzkeramik. Diese ist mit einer weißen, gesprüngelten Glasur überzogen, die den Fußring nicht vollständig bedeckt. Eine Unterglasurbemalung in Kobaltblau ziert das Gefäß innen wie außen. Zwölf Streifen unterteilen das Innere der Schale, die zur bemalten Lippe mit einem schmalen ornamentierten Fries abschließt. Die einzelnen Felder werden von dem sogenannten »Lotuspaneel«-Motiv bestimmt. Dieser Dekor besteht aus bandartig gereihten, länglichen Blättern, die mit Flechtwerk oder schraffierten Feldern in der Form von Glücksknoten gefüllt sind. Auch an der Außenwandung dominiert vor weißem Grund eine Blütenkelchmusterung aus Streifen, die sich wie Blätter zum Rand hin zuspitzen. Als zu Beginn des 14. Jahrhunderts der Import der »Seladon-Ware« in den Iran zunimmt, kommen nach chinesischem Vorbild diese Erzeugnisse in Mode. Charakteristisch für sie sind die in Relief gearbeitete und den Lotuskelch imitierende Form sowie die Gestaltung auf engem Fuß mit steiler, nur mäßig bauchiger Wandung. Einige Schalen folgen auch bei der Gestaltung der Außenwandung der Form des Lotuskelchs, sind aber nach persischem Geschmack mit dichtem Blüten- und Rankenwerk ornamentiert. Schalen dieses Typs haben sich in großer Anzahl in den Sammlungen islamischer Kunst erhalten und wurden im Iran von Khorasan bis Azerbaidjan produziert. Sie stehen der blauen »Sultanabad-Ware« nahe, sind aber auf Grund ihrer Dünnwandigkeit und ihrer Verwandtschaft mit der Lüsterware Kaschans höchstwahrscheinlich den dortigen Werkstätten zuzuschreiben. Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 78, Kat. 26.
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